Urban Genesis

«Urban Genesis» dokumentiert die Entstehung des einzigartigen Stadtentwicklungsprojekts BuraNEST in Äthiopien, mit dem die Landflucht eingedämmt und der Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung verbessert werden soll. Der Dokumentarfilm des Berner Regisseurs mit St.Galler Wurzeln, Dodo Hunziker, nähert sich dem visionären Projekt aus verschiedenen Perspektiven. Der emeritierte ETH-Professor Franz Oswald, Architekt und Stadtplaner, hat das übergeordnete Stadtentwicklungsprojekt NEST (New Ethiopian Sustainable Town) ins Leben gerufen. Die Idee der «Landstadt» ist, dass sie von den Bewohner:innen selbst erbaut und genossenschaftlich organisiert werden soll. Sie basiert auf einer vielfältigen und effizient organisierten Landwirtschaft, inklusive der dazugehörigen Infrastruktur für Wasserhaushalt und Hygiene. Am Projekt beteiligt sind auch Fasil Giorghis und seine Kolleg:innen von der Universität Addis Abeba. Sie forschen intensiv daran, wie der rasante gesellschaftliche Wandel nachhaltig gestaltet werden kann. Giorghis befürchtet eine politische Destabilisierung, denn noch immer leben mehr als 80 Prozent der äthiopischen Bevölkerung als Subsistenzbäuer:innen auf dem Land. Einer von ihnen ist Tilahun Ayelew; er ist Mitte vierzig und bewirtschaftet mit seiner Familie ein kleines Stück Ackerland. Jetzt setzt er auf die Modellstadt BuraNEST, die in seinem Gebiet gebaut wird. «Ökologie, Energie, Austausch und Bildung gelten als Antriebskräfte der Stadt», sagt Franz Oswald. Jahrelang setzte er sich leidenschaftlich für die Realisierung seiner Vision ein. Als er mit achtzig Jahren versucht, das Projekt an seine äthiopischen Kolleg:innen, zuständige Behörden und die Dorfgemeinschaft zu übergeben, stösst er auf Widerstand. Helen, eine Architekturstudentin aus Addis Abeba, hat die Entwicklung von BuraNEST seit ihrer Bachelorarbeit aufmerksam verfolgt. Ihrer Meinung nach bietet es der jungen Generation Äthiopiens eine Zukunft.

Die Premiere am 3. Juni findet in Anwesenheit des Regisseurs Dodo Hunziker und der Protagonisten Franz Oswald und Benjamin Stähli statt. Das Gespräch führt die Architektin und Landschaftsarchitektin Jacqueline Kissling.

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