Premierenfilm

Captains of Zaatari

EG 2021, 73 Min., DCP, O/d-f, ab 10 Jahren
Regie: Ali El Arabi
Mitw.: Mahmoud Dagher, Fawzi Qatleesh, Xavi Hernández, Robert Lewandowski, Thomas Müller, Franck Ribéry, Arjen Robben, David Trézéguet, Arturo Vidal u.a.

Die zwei befreundeten Teenager Fawzi und Mahmoud sind mit ihren Familien als syrische Flüchtlinge in Zaatari, dem grössten Flüchtlingslager Jordaniens, gestrandet. Ihre Leidenschaft für Fussball gibt ihnen im öden Lageralltag eine Perspektive und erfüllt sie mit Freude. Die Jungs trainieren hart, manchmal barfuss, manchmal in billigen Plastikschläppchen. Beide sind sehr talentiert und träumen – wie so viele Jugendliche auf der ganzen Welt – von einer Profi-Karriere. Die Chancen dafür stehen nicht allzu schlecht, denn immer wieder besuchen Scouts der katarischen Fussballakademie das Lager auf der Suche nach jungen Talenten. Eines Tages ist es soweit: Die Scouts fahren vor, die Mannschaft spielt auf – und wird an ein Turnier nach Katar eingeladen. Plötzlich rücken die Träume der Jungs in greifbare Nähe. Doch ausgerechnet der ehrgeizige Fawzi wird als zu alt befunden und muss im Lager zurückbleiben. Schliesslich erhält auch er seine Chance … Das luxuriöse Katar und das Flüchtlingscamp – der Kontrast könnte nicht grösser sein. Für die beiden Teenager ist Katar der erste Blick in die Welt ausserhalb des Camps, in dem andere Kinder ihr ganzes Leben verbringen. Regisseur Ali El Arabi lernte die beiden Jugendlichen 2013 bei einem Besuch des Flüchtlingslagers kennen und folgte ihrem Weg über mehrere Jahre. Er hat eine grosse Nähe zu seinen einnehmenden Protagonisten und widmet ihren Gesprächen über aufkeimende Romanzen und Zukunftsträume, ihren Telefonaten mit Angehörigen sowie ihren Sorgen und Nöten die gleiche Aufmerksamkeit wie ihrem Einsatz auf dem Fussballfeld. Phuong Le schreibt im Guardian: «Im Gegensatz zu einer Medienlandschaft, die dazu neigt, die Erfahrung von Flüchtlingen auf gesichtslose Statistiken und sensationslüsterne Fotos zu reduzieren, verwendet ‹Captains of Zaatari› viele Nahaufnahmen, um den jungen Männern ein greifbares Gefühl von Handlungsfähigkeit zu geben. (…) Es ist dies ein wunderbar einfühlsamer Film, der sich mit seinen Protagonisten bewegt, anstatt ihre Notlage aus der Ferne zu betrachten. Wie Mahmoud es an einer Pressekonferenz während des Turniers wortgewandt ausdrückt: ‹Alles, was ein Flüchtling braucht, ist eine Chance, nicht Ihr Mitleid.›»

 

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