Premierenfilm

Harald Naegeli – Der Sprayer von Zürich

CH/DE 2021, 97 Min., DCP, D/Dialekt, ab 12 Jahren
Regie: Nathalie David
Mitw.: Harald Naegeli, Christoph Sigrist, Markus Kägi, Mirjam Varadinis, Benjamin von Blomberg, Christoph Doswald, Regine Helbling, Corine Mauch u.a.

1977 erscheinen zum ersten Mal die geheimnisvollen, mit schwarzer Farbe gesprayten Strichfiguren auf den kahlen Betonwänden der Stadt Zürich. Zwei Jahre später wird der damals 39-jährige Künstler Harald Naegeli ertappt und als «Sprayer von Zürich» weltberühmt. Mit seinen illegalen Spray-Aktionen im öffentlichen Raum kritisiert er das monotone, unwirtliche Stadtbild Zürichs, die herrschende Politik und den ausbeuterischen Umgang mit der Umwelt. Seine Graffiti sind minimalistisch, doch von ästhetischer Wucht. Verurteilt wegen mehrfacher Sachbeschädigung sitzt er eine sechsmonatige Haftstrafe ab. Danach lebt und arbeitet er hauptsächlich in Düsseldorf und schreibt seit 2013 als «Harry Wolke» an die «Freunde der Wolke» rebellische und philosophische Nachrichten, allesamt Zeugnisse seines einmaligen künstlerischen Universums. Seit 2020 lebt Harald Naegeli wieder in Zürich, wo er während des ersten Covid-19-Lockdowns eine Serie von Totentänzen sprayte. Der Kanton verklagte ihn, die Stadt verlieh ihm den Grossen Kunstpreis. Die deutsch-französische Filmemacherin Nathalie David zeigt in ihrem feinfühligen Porträt Harald Naegelis facettenreiche Persönlichkeit – als visionären, streitbaren Künstler, Rebellen, Philosophen und scharfsinnigen und humorvollen Menschen, der mit seiner Kunst seit jeher die einen empörte und die anderen erfreute. Der Film ist Naegelis Testament und eine Hommage an den Utopisten. Die Anregung zum Filmprojekt kam vom Zürcher Filmproduzenten Peter Spoerri («Cahier africain», «Der Geist ruft aus der Ferne»), der sich seit über 40 Jahren mit Naegeli beschäftigt und ein grosses Archiv an Pressematerial über den «Sprayer von Zürich» angelegt hat. Für die Filmmusik beauftragte Regisseurin Nathalie David die beiden Schweizer Ausnahmemusikerinnen Andrina Bollinger und Sophie Hunger. Der Schweizer Autor Reto Hänny schreibt anlässlich der Verleihung des Zürcher Kunstpreises in der WOZ: «Alles, was über Harald Naegeli, den Sprayer von Zürich, zu sagen und zu schreiben ist, basiert auf dem Zusammentreffen der drei Elemente: Er hat am richtigen Ort (1) zur richtigen Zeit (2) das Richtige getan (3). ‹Das ist Kunst›, hat es Joseph Beuys 1984 auf den Punkt gebracht.»

 

Die Premiere am 5. November findet in Anwesenheit der Regisseurin Nathalie David und des Produzenten Peter Spoerri. statt. Das Gespräch führt die Kunsthistorikerin und Filmkuratorin Marina Schütz.

 

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Premiere am 5. November in Anwesenheit der Regisseurin Nathalie David und des Produzenten Peter Spoerri.
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