Premierenfilm

Tina

US 2021, 118 Min., DCP, E/d-f, keine Altersbeschränkung
Regie: Dan Lindsay, T.J. Martin
Mitw.: Tina Turner, Angela Bassett, Carl Arrington, Jimmy Thomas, Katori Hall, Kurt Loder, Oprah Winfrey, Lejeune Richardson, Rhonda Graam, Roger Davies u.a.

Tina Turner, geboren als Anna Mae Bullock in Nutbush (Tennessee), ist eine jener Legenden, die die Musikwelt veränderten und so ikonisch, dass allein der Vorname als Titel genügt. Fast sieben Stunden stand Tina Turner 2019 den Regisseuren Dan Lindsay und T.J. Martin in ihrer Villa am Zürichsee Rede und Antwort. Anhand von teilweise noch nie veröffentlichten privaten Archivaufnahmen und Mitschnitten ihrer berühmtesten Konzerte erzählt «Tina» in fünf Kapiteln das bewegte Leben der Ausnahmesängerin. Und bereits am Anfang des Films wird klar, wie sehr ihre glanzvolle Karriere von der traumatischen Beziehung zu ihrem musikalischen Mentor und Ehemann Ike Turner überschattet war, den sie mit 17 Jahren kennenlernte. Über seine jahrelangen Misshandlungen sprach sie zum ersten Mal 1981 in einem aufsehenerregenden Interview in der Zeitschrift People und nahm damit «#MeToo» und die öffentliche Diskussion über häusliche Gewalt vorweg. Damit wollte sie einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit ziehen. Es folgten 1986 ihre Autobiografie «I, Tina» und 1993 das erfolgreiche Biopic «What’s Love Got to Do with It?» von Brian Gibson mit Angela Bassett in der Hauptrolle, aber die Medien bohrten weiter. In «Tina» gelingt es den beiden Oscar-gekrönten Dokumentarfilmern («Undefeated», 2011), die Gewalt zu thematisieren, ohne das Leben der Musikerin darauf zu reduzieren. Im Zentrum steht ihre Selbstermächtigung und wie es ihr gelang – auch dank der Begegnung mit dem Buddhismus –, sich als Künstlerin mit ihrem Namen Tina Turner neu zu definieren und sich ihre Träume zu erfüllen. Kathrin Häger schreibt im Filmdienst: «Was ‹Tina› letztlich auch beschreibt, ist der Umgang mit einem Trauma. Mitreissend, berührend, vor allem sehr persönlich ist diese Doku geraten, die von Tina Turners Ehemann, dem gebürtigen Kölner Erwin Bach, mitproduziert wurde. Dieser Film sei ein Abschluss und ein Abschied. Das konstatiert das am Zürichsee lebende Paar am Ende. Eine beeindruckende Künstlerin verabschiedet sich hier offiziell von der Öffentlichkeit. Dieser unvergleichlich kraftvoll komponierte, musikalisch, aber vor allem auch emotional mitreissende Film ist ihrer Lebensgeschichte würdig.»

 

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