Premierenfilm

Matthias et Maxime

CA 2019, 119 Min., DCP, O/d, ab 14 Jahren
Regie: Xavier Dolan
Darst.: Xavier Dolan, Gabriel D’Almeida Freitas, Anne Dorval, Harris Dickinson, Catherine Brunet, Pier-Luc Funk, Samuel Gauthier, Antoine Pilon, Camille Felton u.a.

Matthias und Maxime, stets nur Matt und Max genannt, sind seit Kindertagen beste Freunde. Für die beiden Mittzwanziger zeichnet sich eine Zeit des Umbruchs und Abschieds ab. Nicht nur von ihren unbeschwerten Jugendjahren, die sie in ihrer Freundesclique in ausgelassenen Abenden feiern, sondern auch weil Max in wenigen Wochen zu einem langen Aufenthalt nach Australien aufbricht und Matt in seiner Anwaltskanzlei vor einer Beförderung steht. Mit ihrer Clique wollen sie nochmals ein unbeschwertes Wochenende verbringen, in einem Ferienhaus an einem See, wohin einer ihrer Freunde sie einlädt. In der Runde taucht überraschend die kleine Schwester des Gastgebers auf, die zwei Protagonisten für ihren Studentenfilm sucht. Max meldet sich freiwillig, und weil Matt eine Wette verliert, muss er die zweite Rolle übernehmen. Ihr gemeinsamer Kurzauftritt beinhaltet eine Kussszene, die beide überrumpelt und eine Flut verwirrender Emotionen auslöst. Der Frankokanadier Xavier Dolan legt mit «Matthias & Maxime» seine achte Kinoregiearbeit vor, für die er selbst das Drehbuch schrieb und die Rolle von Max übernahm. Wie so oft in seinem Schaffen enthüllt der Autorenfilmer die komplexe Gefühlswelt seiner Protagonisten und greift die schmerzhafte Ablösung aus einer schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung auf. Der Filmdienst schreibt: «Dolan inszeniert die Intimität zwischen den Freunden mit berührender, aber auch subtiler Genauigkeit. Anders als in früheren Arbeiten konzentriert er sich dabei weniger auf eine artifizielle Bildsprache, wie sie die von ihm so geliebte Musikvideo-Ästhetik der 1990er-Jahre mit sich brachte. Stattdessen arbeitet er die gestische Ebene zwischen den Protagonisten heraus, um die Vielschichtigkeit ihrer Gefühle durch Blicke und Körperhaltungen erfahrbar zu machen.» – Ein Tanz der Verleugnung, der so schmerzhaft wie aufregend anzusehen ist. Erzählerisch kreist das feinsinnige Drama aber nicht nur um die Frage, was die plötzlich aufflammende Anziehung zwischen den beiden Freunden auslöst. Es geht auch um das Ende einer unbeschwerten Jugend und die damit verbundenen Freiheiten sowie Zweifel und Ängste vor einer ungewissen Zukunft.

 

Reservieren:

Trailer