Premierenfilm

Deux

FR/LU/BE 2020, 99 min, DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Filippo Meneghetti
Darst.: Barbara Sukowa, Martine Chevallier, Léa Drucker, Jérôme Varanfrain, Muriel Bénazéraf, Augustin Reynes, Hervé Sogne, Eugénie Anselin u.a.

Nach aussen ist Nina die nette Nachbarin von gegenüber in einem städtischen Wohnhaus in Südfrankreich, aber für Mado ist sie die Liebe ihres Lebens. Seit Jahren führen die beiden eine geheime Beziehung und träumen davon, gemeinsam ein neues Leben in Rom zu beginnen – ganz ohne Versteckspiele. Denn dort lernten sich die beiden Frauen vor Jahrzehnten kennen und verliebten sich ineinander. Damals existierte das Kürzel LGBTQ noch nicht und lesbische Liebe war sowieso ein Tabu. Obwohl Mado eine Familie hat, fanden sie einen Weg zusammenzubleiben. Nun ist sie siebzig und Witwe, der Sohn und die Tochter erwachsen, der Enkel bereits in der Schule. Mado will sich endlich ihrer Familie offenbaren, damit sie mit Nina nach Rom ziehen kann. Doch da erleidet sie einen Schlaganfall. Mit «Deux» ist dem 41-jährigen, aus Padua stammenden Regisseur Filippo Meneghetti, der seit 2018 in Frankreich lebt, ein in vieler Hinsicht bemerkenswertes Spielfilmdebüt gelungen, das bereits mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Zu den besonderen Stärken des Films gehört die Besetzung der Hauptrollen mit Barbara Sukowa («Rosa Luxemburg») und Martine Chevallier von der Comédie-Française. Andreas Köhnemann spricht auf kino-zeit.de vom audiovisuellen Talent des Regisseurs, das sich bereits in der traumhaften Eröffnungssequenz zeige, sowie von den Suspense-Momenten, die an Alfred Hitchcock erinnerten. «Die seit Jahrzehnten etablierten Methoden der kinematografischen Spannungserzeugung werden hier genutzt, um etwas zu schildern, was wir im Kino noch viel zu selten gesehen haben: die Gefühlswelten eines älteren lesbischen Paares. (…) Die theatererfahrene Martine Chevallier spielt Mado als introvertierte Person, die sich stets dazu gezwungen sah, ihre Gefühle zurückzuhalten. Zum Kraftzentrum entwickelt sich Barbara Sukowa, die als entschlossen Kämpfende eine gehörige Portion Forschheit mitbringt. Die beiden bilden ein Paar, das nicht einfach nur tragisch und rührend ist, sondern dem bis zum finalen Tanz ganz klar anzusehen ist, dass es auf eine lange Zeit des gemeinsamen Glücks zurückblicken kann.»

 

Reservieren:

Trailer