The Courier

Im Jahr 1960 erhält der Geschäftsmann Greville Wynne in London vom britischen Geheimdienst MI6 den Auftrag, in Moskau den sowjetischen Offizier Alex «Oleg» Penkovsky zu treffen. Der Kalte Krieg zwischen dem Westen und dem Sowjetimperium ist in einer gefährlichen Phase und Wynne, ein Import-Export-Kaufmann, verfügt über solide Geschäftsbeziehungen mit Ungarn und der Tschechoslowakei. Deshalb scheint er für den MI6 und die CIA der geeignete Mann für die heikle Mission. Allerdings hat Wynne keine Agentenausbildung und seine Auftraggeber lassen ihn im Unklaren, wer Penkovsky ist. Dieser, ein hochdekorierter Kriegsheld und Geheimdienstoffizier der Sowjetarmee, hat sich kürzlich zum Überlaufen in den Westen entschlossen. Um die Ehrlichkeit seiner Absichten zu beweisen, beginnt er den MI6 und die CIA mit hochgeheimen sowjetischen Angriffs- und atomaren Aufrüstungsplänen zu beliefern. Die westlichen Geheimdienste, die Penkovsky fortan unter dem Codenamen «Ironbark» führen, sind allerdings weniger daran interessiert, ihn rasch aus der Sowjetunion herauszuholen, als vielmehr, ihn so lange wie möglich als Informationsquelle zu erhalten. Zu diesem Zweck entfaltet Wynne in der Folge eine rege Reisetätigkeit als «Kurier», misstrauisch beäugt von seiner Ehefrau, die hinter den mysteriösen Reisen ihres Gatten eine Geliebte vermutet. Der britische Regisseur Dominic Cooke hat sich in der Vergangenheit vor allem mit der Inszenierung von Shakespeare-Dramen an Londons renommiertesten Bühnen einen Namen gemacht. «The Courier» basiert auf den realen Biografien der beiden Männer in der heissesten Phase des Kalten Krieges und erinnert als düsterer und entschleunigter Spionagethriller mehr an ein Königsdrama als an ein rasantes Spionageabenteuer à la James Bond. Dabei garantieren die beiden hervorragend zurückhaltend agierenden Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch und Merad Ninidze für atemlose Hochspannung, auch ohne spektakuläre Verfolgungsjagden und explodierende Gebäude.

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