Premierenfilm

Das Mädchen und die Spinne

CH 2021, 99 min, DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Ramon Zürcher, Silvan Zürcher
Darst.: Henriette Confurius, Liliane Amuat, Ursina Lardi, Flurin Giger, André Hennicke, Ivan Georgiev, Dagna Litzenberger-Vinet, Lea Draeger, Sabine Timoteo u.a.

Die beiden Freundinnen Mara und Lisa haben längere Zeit gemeinsam mit Markus in einer WG gewohnt, doch jetzt zieht Lisa in eine eigene Wohnung. Das könnte eigentlich Anlass zur Freude sein, doch man spürt Spannungen, wenn man das geschäftige Treiben von Freundinnen, Freunden und Verwandten beobachtet, die beim Umzug aus der alten in die neue Wohnung helfen. Dass es zwischen Lisa und Mara nicht zum Besten steht, wird schnell klar. Verletzungen und Traurigkeit, zwischen denen immer wieder kleine Gesten früherer Vertrautheit hindurchschimmern: All dies durchbricht und unterminiert die Oberfläche eines Zügeltages mit Freunden und erzeugt wiederholt Momente absurder Poesie und surrealer Begebenheiten. Acht Jahre sind vergangen, seit die 1982 in Aarberg geborenen Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher, damals Studenten an der Deutschen Film- und Ferneshakademie Berlin (DFFB), an der Berlinale mit ihrem so skurrilen wie fulminanten Erstling «Das merkwürdige Kätzchen» Furore machten. Für einen der bekanntesten deutschen Kritiker war es schlicht «der überraschendste Film des ganzen Festivals», ja «DER Geheimtipp der Berlinale 2013». Anfang März dieses Jahres ist das Brüderpaar mit seinem neuen Film an die Berlinale zurückgekehrt, dieses Mal zwar pandemiebedingt nur online, dafür aber gleich in den neu geschaffenen Parallelwettbewerb «Encouters», wo «Das Mädchen und die Spinne» verdientermassen den Preis für die beste Regie gewann. Die dreiköpfige Jury unter der Leitung des renommierten deutschen Essayisten und Popkritikers Diedrich Diederichsen begründete ihren Entscheid so: «Die beeindruckende Ausführung einer rigorosen Inszenierung, welche die Mehrdeutigkeit jeder Figur mit Anmut, Humor sowie Raffinesse unterstützt und letztlich die Komplexität menschlicher Beziehungen umfasst.» So wie im Erstling neben dem titelgebenden Kätzchen auch ein grosser schwarzer Hund und ein frecher kleiner Nachtfalter die Komplexität menschlicher Beziehungen störten, spielen in «Das Mädchen und die Spinne» tierische Protagonisten erneut eine wichtige Rolle: Der Abspann führt neben den Namen von vier Tiertrainern auch noch diejenigen von zwei Spinnen-Experten und eines Uhu-Spezialisten auf.

 

Die Premieren am 12. Mai finden in Anwesenheit der Regisseure Ramon Zürcher und Silvan Zürcher statt. Das Gespräch führt Ann Mayer, Filmredaktorin SRF Kultur und SRF Virus.

 

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