Premierenfilm

Los lobos

MX 2019, 95 min, DCP, Sp/d-f, ab 6 Jahren
Regie: Samuel Kishi Leopo
Darst.: Martha Reyes Arias, Maximiliano Nájar Márquez, Leonardo Nájar Márquez, Cici Lau, Johnson T. Lau, Kevin Medina, Josiah Grado, Marvin Ramírez, Alejandro Banteah u.a.

«Ihr seid starke Wölfe. Wölfe weinen nicht, sie beissen und heulen und beschützen ihr Zuhause», versucht die alleinerziehende Lucía ihre beiden Söhne, den achtjährigen Max und seinen kleinen Bruder Leo, zu ermutigen. Nur mit dem nötigsten Gepäck und dem langgehegten Traum, Disneyland zu besuchen, sind die drei soeben aus Mexiko in den USA angekommen. In einem vor allem von Migranten bewohnten Randbezirk von Albuquerque hausen sie in einer schäbigen Einzimmerwohnung, die vom chinesischen Ehepaar Chang vermietet wird. Während Lucía mit verschiedenen Jobs versucht, eine finanzielle Grundlage für den Neubeginn zu schaffen, verbringen die Brüder lange Tage ganz auf sich allein gestellt. Damit sie beschäftigt sind, sollen sie englische Vokabeln lernen, die Lucía auf Tonband gesprochen hat, und vor allem die sieben «Hausregeln» verinnerlichen, deren wichtigste lautet: Nie die Wohnung verlassen! Mit der Aussicht auf Disneyland lernen die Buben eifrig und fliehen dazwischen in eine bunte Fantasiewelt, bevölkert mit ihren Superhelden, den fliegenden Ninja-Wölfen. Die Tage schleppen sich dahin, und die Verlockung wird zu gross, mit den Nachbarsjungen Fussball zu spielen – doch die Welt ausserhalb der Wohnung birgt Gefahren. Inspiriert von seinen eigenen Kindheitserinnerungen erzählt der 1984 in Mexiko geborene Regisseur Samuel Kishi Leopo in seinem zweiten Spielfilm eine anrührende und trotz aller Widrigkeiten auch hoffnungsvolle Geschichte über Kindheit, Migration und die Bedeutung von Heimat. «Los lobos» wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Grossen Preis der Internationalen Jury Generation Kplus an der Berlinale 2020, wo der Regisseur bereits 2014 mit seinem Spielfilmdebüt «Somos Mari Pepa» vertreten war. Am Internationalen Filmfestival in Fribourg gewann «Los lobos» den Spezialpreis der Jury; die haitianische Filmemacherin Guetty Felin begründete den Entscheid u.a. damit, «dass diese Geschichte zur Migration aus allen hervorsticht, weil der Film uns mit seiner Einfachheit und stillen Kraft bezaubert und bewegt. ‹Los lobos› ermöglicht es uns, in der Dunkelheit ein Licht der Hoffnung zu sehen.»

 

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