Film im Film

La Nuit américaine

FR/IT 1973, 116 min, 35 mm, O/d, ab 12 Jahren
Regie: François Truffaut
Darst.: Jacqueline Bisset, Jean-Pierre Léaud, François Truffaut, Jean-Pierre Aumont, Valentina Cortese, Dani, Alexandra Stewart, Jean Champion, Nathalie Baye u.a.

Regisseur Ferrand dreht in den Studios La Victorine in Nizza seinen neuen Film «Je vous présente Paméla». Er erzählt die Geschichte des jungen Alphonse, dessen Braut Paméla sich in ihren zukünftigen Schwiegervater verliebt und mit ihm durchbrennt – ein klassisches Melodrama mit einem einfachen Plot. Doch die Dreharbeiten stehen unter keinem guten Stern, es gibt organisatorische Probleme, technische Pannen, und allerlei amouröse Verwicklungen innerhalb des Filmteams strapazieren die Nerven zusätzlich. Zuletzt stellt ein Schicksalsschlag sogar die Fertigstellung des ganzen Filmprojekts infrage. François Truffaut (1932–1984) war einer der führenden Köpfe der französischen Nouvelle Vague, die heute als wichtigste Erneuerungsbewegung der europäischen Filmgeschichte angesehen wird. «La Nuit américaine» ist Truffauts wunderbare Liebeserklärung an das Kino und einer seiner grössten Publikumserfolge, 1974 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Der Titel ist ein Fachbegriff aus der Filmbranche, als «Amerikanische Nacht» werden bei Tag gedrehte Szenen bezeichnet, die durch spezielle Filter und Unterbelichtung wie Nachtszenen erscheinen. Truffaut selbst verkörpert die Rolle von Regisseur Ferrand, der Hörapparat ist dabei ein notwendiges Accessoire, denn Truffaut hatte sich bei einem kurzen Kriegseinsatz einen Gehörschaden zugezogen. Für ihn ist «La Nuit américaine» nicht nur «ein Film übers Filmemachen: Jeder kann sich darin wiederfinden, denn es ist ganz allgemein auch ein Film über Menschen, die gemeinsam arbeiten». Harry Tomicek vom Österreichischen Filmmuseum schreibt: «‹La Nuit américaine› ist eine virtuos leichte und melancholische Komödie über die Widrigkeiten, Pannen, Dramen und Dramolette bei der Entstehung eines Films. Es ist auch eine Liebeserklärung an das Werk, ‹in dem alles harmonischer ist als im Leben›, an den Film, der ‹wie ein Zug durch die Nacht rollt› und über die Mühsal seiner Herstellung triumphiert. ‹La Nuit américaine› ist schliesslich ein fiktives Porträt des ‹auteur› an der Arbeit und für Truffaut die ‹Summe meiner zwölf Jahre im Filmgeschäft›.»

 

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