Zum 100. Geburtstag von Federico Fellini

Il Casanova di Federico Fellini

IT 1976, 154 min, Digital HD, I/d, ab 12 Jahren
Regie: Federico Fellini
Darst.: Donald Sutherland, Margareth Clémenti, Chesty Morgan, Tina Aumont, Clara Algranti, Clarissa Mary Roll, Olimpia Carlisi, Daniel Emilfork, Marie Marquet u.a.

Während des Karnevals in Venedig wird Casanova von einer Nonne zu einem Schäferstündchen eingeladen – und landet im Gefängnis. Ihm gelingt die Flucht, und nun stürzt er sich in eine ganze Reihe erotischer Begegnungen. Gleichzeitig versucht er, von verschiedenen Mäzenen als Mann des Geistes und der Wissenschaft anerkannt zu werden. Doch sein «potenter» Ruf eilt ihm voraus, und so bemächtigt er sich über die Jahre aller Lustobjekte, deren er in seiner sexuellen Gier habhaft werden kann: von unschuldigen Mädchen über wunderliche ältere Damen bis hin zu missgestalteten Zirkusattraktionen und mechanischen Puppen. Das Leben und Lieben des venezianischen Abenteurers, Schriftstellers und sprichwörtlichen Erotomanen Giacomo Casanova (1725–1798) wurde nicht nur durch seine eigenen Memoiren weltberühmt, sondern hat nach seinem Tod immer wieder Fantasien von Kunstschaffenden verschiedenster Sparten beflügelt. Auch Filmschaffende haben sich mit dieser mythischen Figur beschäftigt. Bereits 1919 drehte der ungarische Regisseur Alfréd Deésy einen ersten (Stumm-)Film über den venezianischen Herzensbrecher; es war der Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer Filme über Casanova. Als sich Fellini des Stoffes annahm, gab es schon über ein halbes Dutzend Casanova-Filme. 1977, ein Jahr nachdem «Il Casanova di Federico Fellini» herauskam, realisierte der Österreicher Franz Antel mit «Casanova & Co» eine Erotikkomödie mit Tony Curtis in der Hautrolle. Doch während in diesen anderen Verfilmungen Casanova als Held erscheint, wird der angeblich grösste Liebhaber bei Fellini zur traurigsten Figur aller Zeiten: ein verwitterter Geck, der sich auf Frauen ebenso wenig versteht wie auf die Liebe. Scott Meek schrieb im Time Out Film Guide: «Mit einem Hauch trauervoller Feierlichkeit und Eleganz verlässt dieser Film den Realismus zugunsten eines stilisierten romantischen Pessimismus (…). Die visuelle Kühnheit und pure Fantasie jeder einzelnen Einstellung lassen den Film zu einem elegischen Abschied von einer Ära des italienischen Kinos werden, und Donald Sutherlands Darbietung ist das verblüffendste Beispiel von Schauspielkunst seit Marlon Brando in ‹Last Tango in Paris›.»

 

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