Premierenfilm

Le milieu de l’horizon

CH/BE 2019, 90 min, DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Delphine Lehericey
Darst.: Laetitia Casta, Clémence Poésy, Luc Bruchez, Fred Hotier, Patrick Descamps, Thibaut Evrard, Lisa Harder, Guillaume Lemarre, Michaël Bier u.a.

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Der Sommer 1976 war einer der heissesten seit Menschengedenken. Für den 13-jährigen Gus, der mit seinen Eltern Jean und Nicole auf einem Bauernhof in einer ausgedörrten Hügellandschaft lebt, haben gerade die Sommerferien begonnen. Wenn Gus nicht gerade seinen Eltern auf dem Hof helfen muss, flitzt er mit seinem Rennvelo herum, liest Comics oder vertieft sich in Pornohefte, die er am Dorfkiosk geklaut hat. Doch um ihn herum finden bedrohliche Veränderungen statt. Es sind nicht nur die Folgen der Hitzewelle, welche den Mais verdorren, Kühe auf der Weide verenden und Hühner in den Stallungen ersticken lässt. Gus bemerkt auch, dass seine Eltern sich immer mehr voneinander entfremden. Als er eines Tages beobachtet, wie seine Mutter mit der Postbotin Cécile intime Zärtlichkeiten austauscht, scheint sich eine Katastrophe anzubahnen. Der zweite Spielfilm der 1975 in Neuchâtel geborenen Delphine Lehericey, die in Paris und in Belgien studierte und 2013 mit ihrem Erstling, dem Teenagerdrama «Puppylove», verblüffte, ist eine von Kameramann Christophe Beaucarne bildgewaltig umgesetzte Coming-of-Age-Geschichte. Die beiden weiblichen Hauptrollen sind mit Laetitia Casta und Clémence Poésy prominent besetzt, doch die Entdeckung ist der 14-jährige Walliser Luc Bruchez, der hier das erste Mal vor der Kamera steht; er gibt dieser in Mazedonien und Belgien gedrehten schweizerisch-belgischen Koproduktion ihr unverwechselbares Gesicht. Das von der Drehbuchautorin Joanne Giger in Zusammenarbeit mit Delphine Lehericey geschriebene Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman (dt.: Das Flirren am Horizont) des Lausanner Schriftstellers Roland Buti, der dafür 2014 den Schweizer Literaturpreis erhielt. Antoine Duplan schrieb in Le Temps: «‹Le milieu de l’horizon› taucht tief ein ins Herz des berüchtigten Dürresommers von 1976, aus heutiger Sicht eine Frühwarnung vor dem Klimawandel, der aktuell unsere Zivilisation bedroht. Dabei verbindet der Film in hervorragender Weise menschliche Tragödie, bäuerliches Drama, Ende einer Kindheit, eine Naturkatastrophe – und kontrastiert dieses Panorama mit Kinderspielen, heiterem Badevergnügen und Tagträumen, um so das Gewicht einer erstickenden Atmosphäre des Todes zu lindern.»

 

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