Premierenfilm

But Beautiful

DE/AT 2019, 116 min, DCP, O/d, ab 6 Jahren
Regie: Erwin Wagenhofer
Mitw.: Kenny Werner, Barbara Graf, Erich Graf, Shanaz Banu, Bunker Roy, Kamla Devi Basanta, Lucia Pulido, Erwin Thoma, Tenzin Chokyi Gyatso, Jetsun Pema u.a.

Die Protagonistinnen und Protagonisten im neuen Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer stehen für eine Welt, in der Gegenentwürfe zum vorherrschenden, zerstörerischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ganz selbstverständlich und machbar sind. Da ist ein Schweizer Paar auf der kanarischen Insel La Palma, das mit Permakultur ein verwahrlostes Stück Brachland in ein blühendes Paradies verwandelt; ein Förster und Unternehmer aus der Steiermark, der die gesündesten und energiesparendsten Häuser der Welt baut; ein College in Indien, in dem Analphabetinnen aus 70 Ländern in der Herstellung von Solaranlagen ausgebildet werden; da sind Musikerinnen und Musiker – ein junges Jazztrio, eine kolumbianische Sängerin und ein kanadischer Pianist –, die erklärtermassen Musik für die Seele machen, und schliesslich kommt der Dalai Lama in seinem Exil in Indien zu Wort, der die Erkenntnis verbreitet: Nichts existiert unabhängig. Nach seinen Filmen über globale Produktion und die Verteilung von Nahrungsmitteln («We Feed the World», 2005), die Mechanismen der Finanzkrise («Let’s Make Money», 2008) und über den Zustand von Bildungssystemen weltweit («Alphabet», 2013) gibt Erwin Wagenhofer in «But Beautiful» keine Erklärungen und führt Probleme nicht auf einfache Ursachen zurück. Stattdessen zeigt sich der unermüdliche österreichische Erfolgsregisseur ungewohnt optimistisch und präsentiert machbare Lösungen für eine andere Zukunft, wie sie überall auf der Welt umgesetzt werden könnten. Lars Dolkemeyer schrieb auf kino-zeit.de: «Beeindruckend an ‹But Beautiful› ist vor allem die Schönheit, die er entgegen warnend-dystopischer Filme wie etwa ‹Erde› (Nikolaus Geyrhalter, 2019) gerade nicht darin sucht, die globale Zerstörung vor Augen zu führen, sondern vielmehr die unermesslichen Möglichkeiten, die unser Planet bereithält. Es ist nicht mehr die Zeit für überwältigte Hoffnungslosigkeit im Angesicht geradezu erhabener Zerstörung; es ist die Zeit für einen auf andere Zukünfte gerichteten Blick, der dabei fest auf dem Boden der Gegenwart steht. Es mangelt nicht an Aussichtslosigkeiten, sondern an Bildern einer Wirklichkeit, die längst in der Erde, in der Luft und im Wasser existiert.»

 

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