Cinema Italiano

Ovunque proteggimi (Schütze mich auf allen Wegen)

IT 2018, 110 min, DCP, I/d, ab 16 Jahren
Regie: Bonifacio Angius
Darst.: Alessandro Gazale, Francesca Niedda, Antonio Angius, Anna Ferruzzo, Gavino Ruda, Mario Olivieri, Teresa Soro, Simone Contu, Luca Agnesa, Donatella Meloni u.a.

Alessandro ist fünfzig und wohnt noch bei seiner Mutter in ihrer Heimatstadt Sassari auf Sardinien. Mehr schlecht als recht schlägt er sich als Sänger eines erfolglosen Duos durch; viel Zeit verbringt er in seiner Lieblingsbar und vor Spielautomaten. Nach einem weiteren Konzert-Flop will sein Mitmusiker nicht mehr auftreten und rät ihm, ebenfalls aufzuhören. Deprimiert gerät Alessandro in eine Krise und in der Folge in eine Klinik. Hier lernt er die fragile Patientin Francesca kennen, eine alleinerziehende Mutter. Als beide gleichzeitig entlassen werden, begleitet Alessandro sie nach Hause. Dort erfahren sie, dass Francescas Eltern den fünfjährigen Antonio dem Sozialamt übergeben haben, weil sie ihrer Tochter nicht zutrauen, für das Kind zu sorgen. Alessandro will Francesca helfen, und so brechen die beiden auf, um Antonio aus einem Kinderheim in Cagliari zu entführen. Eine Reise mit einer vagen Hoffnung beginnt. Mit seinem dritten Spielfilm setzt Bonifacio Angius die nüchterne Erkundung von Menschen am Rande der Gesellschaft in seiner Heimat Sardinien fort. «Francesca und Alessandro sind ein Teil von mir», sagt der 27-jährige Regisseur. «Werden diese beiden Figuren als Aussenseiter abgestempelt, dann halte ich in aller Ehrlichkeit fest, dass auch ich ein Aussenseiter bin. Ich bin einer dieser vielen, zu vielen Menschen, die einer stillen Mehrheit angehören, der niemand zuhört. Sie sind in Wirklichkeit alles andere als marginal, sondern im Gegenteil das wahre Herz der Welt.» Bonifacio Angius empfindet für seine Protagonisten, trotz ihrer Schwächen, eine grosse Sympathie, die sich auch auf die Zuschauerinnen und Zuschauer überträgt. Am Filmfestival von Bari gewann Alessandro Gazale für seine Rolle als Alessandro den Preis als bester Darsteller. Beatrice Fiorentino schreibt in Il manifesto: «Der Film trägt Merkmale eines Roadmovies, gespickt mit einem melodramatischen Unterton.»

 

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