Premierenfilm

Young Picasso

UK 2018, 85 min, DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Phil Grabsky
Mitw.: Olivier Widmaier Picasso, José María Luna Aguilar, Malén Gual, Rafael Inglada, José Lebrero, Eduard Vallès, Reyes Jiménez, Emilia Philippot, Anne Umland u.a.

Der neueste Film aus der Reihe «Exhibition on Screen» ist einer der überragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gewidmet: Pablo Picasso. Regisseur Phil Grabsky nimmt diesmal keine Ausstellung zum Ausgangspunkt seines Dokumentarfilms, sondern konzentriert sich auf die weniger bekannten frühen Jahren Picassos, seine Entwicklung vom talentierten Maler zum genialen Avantgardisten mit dem bahnbrechenden Werk «Les Demoiselles d’Avignon» von 1907. Der Film folgt in chronologischer Abfolge den prägenden Stationen seiner künstlerischen Entwicklung in den Jugendjahren: Málaga, La Coruña, Barcelona, Madrid und Paris, das er 1900 anlässlich der Weltausstellung zum ersten Mal besuchte. 1904 liess er sich endgültig dort nieder und fand Zugang zu den legendären Künstlerkreisen um den Salon von Gertrude Stein. 1881 in Málaga geboren, wurde der junge Picasso zunächst von seinem Vater José Ruiz Blasco unterrichtet. Der freischaffende Maler und Lehrer an einer Kunstgewerbeschule erkannte schon im Kindesalter das aussergewöhnliche Talent seines Sohnes und förderte es. Der Film zeigt, wie Picasso durch die melancholisch-existenziellen Gemälde der Blauen Periode und die berühmten Gaukler-Darstellungen der Rosa Periode eine eigene künstlerische Sprache entwickelte und wie er sich unter dem Einfluss Paul Cézannes und der afrikanischen Kunst 1907 mit «Les Demoiselles d’Avignon» endgültig emanzipierte. Mit diesem Gemälde, das heute als Schlüsselwerk der Moderne gilt und sich seit 1939 im Besitz des Museum of Modern Art in New York befindet, war Picasso seiner Zeit so weit voraus, dass es sogar seine Künstlerfreunde ratlos machte. Der Film beginnt mit der Anekdote, dass «im Herbst 1907 ein junger spanischer Maler seinen Freunden in Paris ein neues Gemälde zeigte. Sie waren so entsetzt, dass er die Leinwand wieder einrollte und das Gemälde zehn Jahre unter Verschluss hielt.» Der Film gewährt einzigartige Einblicke in das frühe Schaffen Picassos, unter anderem durch Hintergrundinformationen von Historikern und Kuratorinnen, Zitate aus Briefzeugnissen von Freunden sowie Auszüge aus der Picasso-Biografie von Fernande Olivier, seiner ersten Lebensgefährtin. Auch Picassos Enkel Olivier Widmaier Picasso kommt zu Wort, Autor der Familien-Biografie «Picasso. Porträt einer Familie».

 

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