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La bataille du rail

FR 1946, 85 min, Digital HD, F/d
Regie: René Clément
Mitw.: Marcel Barnault, Jean Clarieux, Jean Daurand, Jacques Desagneaux, François Joux, Pierre Latour, Tony Laurent, Robert Le Ray, Pierre Lozach, Pierre Mindaist u.a.

1944 in der französischen Provinz, kurz vor der Landung der alliierten Truppen. An einem Bahnhof bereiten der Bahnhofsvorsteher und sein Adjutant Sabotageakte gegen Transportzüge der Nazi-Besatzer vor. Die beiden schaffen es, dass sich auch Gleisarbeiter an der Aktion beteiligen. Nach und nach schliessen sich ihnen immer mehr Menschen an, so dass sie schliesslich das gesamte Verkehrssystem der Wehrmacht angreifen können. Durch die enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit den bewaffneten Einheiten der Résistance wird der Kampf gegen die Besatzer immer effektiver. Kurz nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juli 1944 gelingt es den Eisenbahn-Aktivisten sogar, den französischen Schienenverkehr komplett lahmzulegen. Doch der Tribut, den die widerständigen Eisenbahner dafür zahlen, ist horrend: 730 Menschen sterben im Kampf, 809 werden von den Nazis ermordet. Weitere 1200 Eisenbahner starben nach der Deportation in Konzentrationslager. Beeinflusst vom russischen Revolutionsfilm, war «La bataille du rail» der erste Spielfilm von René Clément, der später mit «Jeux interdits», «Plein soleil» und «Les félins» weltbekannt wurde. 1946 wurde «La bataille du rail» am frisch gegründeten Filmfestival von Cannes mit dem internationalen Jury-Preis ausgezeichnet. Einige Szenen von «La bataille du rail» sind noch während der Kämpfe zwischen Résistance-Einheiten und Nazi-Besatzern entstanden, doch der grösste Teil des mit Laien gedrehten Films wurde nach Kriegsende in Zusammenarbeit mit den Résistance-Führern realisiert, die das Werk in Auftrag gegeben hatten. Sie wollten mit ihm das Bild des heroisch gegen die Besatzer kämpfenden vereinten Volkes – in dem es keine Kollaborateure gab – unter die Leute bringen. Kameramann des visuell überwältigenden Films war der legendäre Henri Alekan, der im selben Jahr mit Jean Cocteaus «La belle et la bête» und später William Wylers «Roman Holiday» Furore machte und Jahrzehnte danach, bereits im Ruhestand, von Wim Wenders für «Der Stand der Dinge» und «Der Himmel über Berlin» verpflichtet wurde. Das Lexikon des Internationalen Films schreibt über «La bataille du rail»: «Kaum je hat in der Geschichte des französischen Films ein Werk bei allem Verzicht auf dramaturgische Anordnung und Raffinement eine so starke Ausdruckskraft und Menschlichkeit erreichen können.»

 

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