Indie-Ikone Greta Gerwig

Greenberg

US 2010, 107 min, 35 mm, E/d-f
Regie: Noah Baumbach
Darst.: Greta Gerwig, Ben Stiller, Rhys Ifans, Jennifer Jason Leigh, Chris Messina, Susan Traylor, Merritt Wever, Mina Badie, Zach Chassler, Brie Larson u.a.

Florence Marr (Greta Gerwig) ist der gute Geist in der luxuriösen Villa der Greenbergs in den Hollywood-Hills; sie schaut täglich nach dem Rechten, geht einkaufen und kümmert sich um den Hund Mahler. Als die Familie in die Ferien nach Vietnam verreist, trifft sie auf Philipp Greenbergs Bruder Roger (Ben Stiller) aus New York, der – nach einem Zusammenbruch gerade aus der Therapie entlassen – als «Haussitter» einquartiert wird. Zurück in Los Angeles sucht Roger Anschluss an seine Jugend, an abgebrochene Liebesgeschichten und seinen ehemaligen Bandkollegen und Freund Ivan. Nachdem es mit der Musikerkarriere in Los Angeles nicht geklappt hatte, verlegte sich Roger aufs Tischlern. Nach diversen gescheiterten Lebensentwürfen beansprucht er nun für sich, einfach «nichts» zu tun. Seine Verletzlichkeit gefällt Florence, und was ihrerseits als Gefälligkeit gegenüber ihrem Arbeitgeber beginnt, entwickelt sich zu einer charmant-exzentrischen und überraschenden Verbindung zweier in ihrer Verlorenheit verwandter Seelen. Anke Sterneborg schreibt in epd-film: «Man spürt, dass der New Yorker Independent-Regisseur Noah Baumbach in seinen Filmen mit Fundstücken jongliert, die er vom Wegesrand des eigenen Lebens aufgelesen hat, Dialoge, Momente und Szenen, die seinen fiktiven Geschichten die Erdung in der Wirklichkeit geben, zusammen mit dem seismografisch aufgenommenen Lebensgefühl der jeweiligen Schauplätze und einem Soundtrack, der die Gefühle unterschwellig zum Tanzen bringt. Unter seiner Regie finden auch die Schauspieler zu sich selbst; statt sich ins Korsett einer festgeschriebenen Rolle zu zwängen, geben sie roh und offen ihr Inneres preis. Da ist auch Ben Stiller plötzlich kein hyperaktiv überdrehter Kindskopf mehr, sondern ein in seinen Bewegungen angenehm gedämpfter Mann in den Vierzigern, der an einer veritablen Lebenskrise laboriert. (…) Greta Gerwig, die die grosse Entdeckung dieses Films ist, versetzt dieses erfrischend sperrige Mädchen zwischen fragiler Verletzlichkeit und traumwandlerischem Zauber in Schwingung. Zwischen den beiden entspinnt sich eine flüchtig unentschlossene Liebesgeschichte, bei der die Magie auf angenehm leisen Sohlen daherkommt.»

 

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