Premierenfilm

Les invisibles

FR 2018, 101 min, DCP, F/d
Regie: Louis-Julien Petit
Darst.: Patricia Mouchon, Khoukha Boukherbache, Bérangère Toural, Patricia Guery, Marie-Christine Descheemaker, Audrey Lamy, Corinne Masiero, Noémie Lvovsky u.a.

Lady Di, Edith Piaf, Salma Hayek, Brigitte Macron: Die meisten der Besucherinnen eines Tageszentrums für obdachlose Frauen nennen sich nach prominenten Vorbildern. Doch das «L’Envol», einziger Ankerpunkt in ihrem prekären Alltag, steht vor der Schliessung – zu wenig effizient, hat die Stadtverwaltung befunden, da nur vier Prozent der Frauen in den Arbeitsmarkt zurückfinden. Drei Monate bleiben den Sozialarbeiterinnen Manu, Audrey, Hélène und Angélique, um ihren Schützlingen wieder auf die Beine zu helfen. Und die ziehen kräftig mit. Nachdem die Stadt auch noch ein Zeltcamp am Sportplatz räumen lässt, wird das «L’Envol» zur heimlichen Unterkunft, in der Betreuerinnen und Betreute mit ungeahntem Schwung ganz eigene Wege und Methoden zur Reintegration entwickeln. Tricks, Schwindeleien, alte und neue Freunde: Von jetzt an sind alle Mittel erlaubt. «Les invisibles» erzählt von Frauen, die in äusserst prekären Umständen leben, und er tut dies voller Humor und Zärtlichkeit, ohne zu beschönigen oder in Elendsvoyeurismus zu verfallen. Regisseur Louis-Julien Petit recherchierte ein Jahr lang in Obdachlosenheimen. Mit der Schauspielerin Audrey Lamy («Rebelles»), der Regisseurin und Schauspielerin Noémie Lvovsky («Rosalie Blum») und der Newcomerin Déborah Lukumuena («Divines») hat er ein hervorragendes Ensemble an seiner Seite. Noch wichtiger sind jedoch die Laiendarstellerinnen – Frauen, die Obdachlosigkeit selbst erlebt haben und dem Film Glaubwürdigkeit und Authentizität verleihen. Louis-Julien Petit zeigt seine Protagonistinnen in ihrer ganzen Komplexität, ohne Pessimismus und Mitleid. «Ich wollte mit dem Film von jenen Frauen erzählen, die von der Gesellschaft ausgeblendet werden, und jenen, die tagtäglich bei ihnen sind», so der Regisseur. «Ich wollte zeigen, dass sie trotz der Rückschläge, die sie auf ihrem Weg erlitten haben, nichts von ihrer Persönlichkeit, ihrer Würde, ihren Wünschen und ihren Träumen eingebüsst haben. Diese Frauen haben mir unglaublich viel Kraft gegeben, und in der Arbeit mit ihnen habe ich gelernt, vieles zu relativieren. (…) Wir wollten jede Form von Voyeurismus vermeiden und das Versprechen halten, das ich am Anfang gegeben hatte: dass dies ein Film voller starker und schöner Frauen werden würde.»

 

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