Godard et les femmes

À bout de souffle

FR 1960, 90 Min, DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Jean-Luc Godard
Darst.: Jean Seberg, Jean-Paul Belmondo, Daniel Boulanger, Henri-Jacques Huet, Roger Hanin, Van Doude, Claude Mansard, Liliane Dreyfus, Michel Fabre u.a.

Der Kleingangster Michel fährt in einem gestohlenen Auto von Marseille nach Paris. Als er bei einer Kontrolle angehalten wird, erschiesst er kurzerhand den Polizisten und setzt seine Flucht fort. In Paris trifft er sich mit der Studentin Patricia, die er in Südfrankreich kennengelernt hat. Er findet Unterschlupf bei der burschikosen Amerikanerin mit der blonden Kurzhaarfrisur und bittet sie, mit ihm nach Rom zu fliehen. Doch die karriereorientierte junge Frau weiss nicht, was sie von Michels Zukunftsplänen halten soll, und hält ihn erst einmal hin. Beruhend auf einem Drehbuch von François Truffaut, der sich von einem Zeitungsbericht über einen Polizistenmord inspirieren liess, schuf Jean-Luc Godard mit seinem Erstling eine Hommage an billige US-amerikanische Gangsterfilme, jedoch unter der Prämisse, einen Film ohne Regeln zu drehen bzw. mit nur einer Regel, die heisst: Die Regeln sind falsch oder werden falsch angewendet. Mit Jean-Paul Belmondo, damals aufsteigender Stern des französischen Unterhaltungskinos, und der ätherischen Jean Seberg, dank Otto Premingers «Bonjour tristesse» bereits ein Star der beginnenden Nouvelle Vague, waren die Hauptrollen so prominent wie gegensätzlich besetzt. Formal innovativ durch damals so ungewöhnliche Elemente wie Handkamera, natürliches Licht und vordergründig «falsche» Bildübergänge, sogenannte «Jump Cuts», kam der Film zu seiner Entstehungszeit nicht überall gut an; heute ist er ein Klassiker. «À bout de souffle» ist ein wunderbares Zeitbild der Stadt Paris, wie Reclams Filmführer schreibt: «Der ganze Film scheint ein Destillat aus alten amerikanischen Gangsterfilmen zu sein; trotzdem spiegelt er die Wirklichkeit der Zeit, in der er spielt und entstand. (…) Godard hat diese Schnittmuster gleichsam über die Realität gelegt. Er filmt auf den Strassen von Paris und kümmert sich nicht darum, dass man im Bild erstaunte Passanten entdeckt, die das Filmteam bestaunen.» Und Chris Auty schwärmt im Time Out Film Guide: «Die Kamera schlendert in ihrer überbordenden Liebe zu Paris genüsslich die Champs-Élysées entlang, streift Cafés, Häuserreihen und die Silhouetten der Dächer – in der Nachtluft wird Mozart dabei mit Cool-Jazz-Riffs vermischt. Dies ist der ultimative nächtliche ‹Film noir noir noir›.»

 

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