Premierenfilm

Skin

US 2018, 120 min, DCP, E/d
Regie: Guy Nattiv
Darst.: Jamie Bell, Danielle Macdonald, Daniel Henshall, Bill Camp, Louisa Krause, Zoe Margaret Colletti, Kylie Rogers, Mike Colter, Vera Farmiga, Mary Stuart Masterson u.a.

Bryon Widner ist ein entwurzelter junger Mann, der als Kind von einer «Familie» weisser Rassisten aufgenommen wurde und in den USA zu den meist gesuchten «White-Power»-Verbrechern gehört. Als er eines Tages die junge Mutter Julie trifft, eine Frau, die kürzlich den Ausstieg aus der Neonaziszene geschafft hat, ändert sich sein Leben. Mit Julies Unterstützung und der Hilfe des schwarzen Menschenrechtsaktivisten Daryle kehrt er seiner Vergangenheit den Rücken – doch die frühere «Familie» kennt für «Verräter» keine Gnade. Basierend auf der realen Geschichte des aus der rechtsextremen Szene ausgestiegenen Bryon Widner verarbeitete der Israeli Guy Nattiv dessen Lebensgeschichte zu einem packenden Drama. Der Brite Jamie Bell, der mit vierzehn Jahren als Ballett tanzender Arbeiterjunge in «Billy Elliot» Furore machte und aktuell im Musikfilm «Rocketman» Elton Johns Songschreiber Bernie Taupin verkörpert, spielt mit grosser Hingabe das am ganzen Körper mit Nazisymbolen tätowierte Scheusal, das sich zum Menschen wandelt. In Sachen Ausdrucksstärke steht ihm seine Filmpartnerin Danielle Macdonald in der Rolle der dreifachen Mutter Julie nicht nach. Die aus Australien stammende Schauspielerin ist noch in bester Erinnerung als übergewichtige Rapperin «Patti Cake$» im gleichnamigen Musikfilm. Christian Pogatetz schrieb auf uncut.at: «‹Skin› ist ein emotional aufwühlendes Drama mit schauspielerischen Glanzleistungen, das sein komplexes Thema vielseitig behandelt, ohne je zu versuchen, die früheren Taten seines Protagonisten zu rechtfertigen. Im Gegensatz zum oftmals überschätzten ‹American History X› macht Nattiv aus der schwierigen Thematik kein märchenhaftes Melodrama. (…) Der Film schafft es, ohne Heroisierung und mit nur wenig Pathos die wahre Geschichte nachzuerzählen und wirft dabei stets die Frage auf, ob die Sozialisierung solcher Personen überhaupt möglich sei. Obwohl ‹Skin› darauf schliesslich mit einem klaren Ja antwortet, wird die Entscheidung dem Zuschauer überlassen. Ein aufrüttelndes, komplex verschachteltes und stark gespieltes Drama mit einer unangenehm rauen Gewaltdarstellung, aber umso hoffnungsvolleren Botschaft.»

 

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