Premierenfilm

Photograph

DE/IN/US 2019, 110 min, DCP, O/d
Regie: Ritesh Batra
Darst.: Nawazuddin Siddiqui, Sanya Malhotra, Sachin Khedekar, Denzil Smith, Brinda Trivedi, Lubna Salim, Rajesh Kumar Sharma, Shihaan Bakshi, Akash Sinha u.a.

Rafi arbeitet hart, um sich in Mumbai als Fotograf über Wasser zu halten. Aus einfachen Verhältnissen stammend, teilt er sich mit vier Freunden ein bescheidenes Zimmer und schickt einen Grossteil des Einkommens an seine Familie, um die Schulden seines Vaters zu begleichen. Eines Tages fotografiert er an Mumbais Wahrzeichen, dem «Gateway of India», eine junge Frau, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Die introvertierte Miloni kommt aus wohlhabenderen Verhältnissen; sie ist die beste Absolventin einer Wirtschaftsschule. Als eines Tages Rafis geliebte Grossmutter vor seiner Tür steht, um seine Verlobte kennenzulernen, bittet er Miloni um einen Gefallen: Sie soll sich als seine Liebste ausgeben. Mit Rafi eröffnet sich der jungen Frau eine ihr unbekannte Welt. Regisseur Ritesh Batra landete mit seinem Erstling «The Lunchbox», der sich weltweit verkaufte, einen grossen Erfolg. In seinem vierten Spielfilm erzählt Batra erneut eine zarte, sozialkritische Liebesgeschichte in seiner Heimatstadt Mumbai. In ruhigen, stimmungsvollen Bildern zeigt er beinahe beiläufig die indische Klassengesellschaft und zeichnet ein sensibles Alltagsporträt der Megacity zwischen Tradition und Fortschritt. Die Welten der beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein: Auf der einen Seite der Arbeiter Rafi, auf der anderen Seite die behütete Miloni aus Indiens aufstrebender Mittelschicht. Batra setzt auf leise Töne und wenig Dialoge: Die verhaltene Liebesgeschichte wird nur über Blicke angedeutet, präzise Beobachtungen schildern die gesellschaftlichen Verhältnisse. Lars-Christian Daniels meinte auf filmstarts.de: «Der Film überzeugt als feinfühlige Kreuzung aus bittersüsser Romanze und humorvoll angehauchtem Grossstadtporträt, das Indiens Alltag ähnlich scharf ablichtet wie die Bilder aus Rafis Sofortbildkamera (…). Zwischen hupenden Rollerfahrern, dampfenden Garküchen und quietschbunt ausgestatteten Einkaufsläden löst sich ‹Photograph› von den ausgetretenen Pfaden des Genres und überzeugt als sympathischer Gegenentwurf zum kitschigen Bollywood-Kino oder zu Hollywoodschnulzen nach Schema F – ein dramaturgischer Ansatz, der in der letzten Filmszene sogar noch ironisch aufgegriffen wird.»

 

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