Blackink: Behind the Story

Amal

EG/LB/DE/FR/NO/DK 2017, 83 min, DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Mohamed Siam
Mitw.: Amal Gamal, Nagua Said, Esraa Mamdouh, Hosny Swelam, Khaled Mahmoud u.a.

Amal ist gerade mal vierzehn Jahre alt, als der Arabische Frühling 2011 Ägypten erfasst. Sie schliesst sich den Protesten gegen das korrupte Mubarak-Regime auf dem Tahrir-Platz an und wird von Polizisten brutal zusammengeschlagen. Dennoch mischt sie sich weiterhin furchtlos und voller Energie in die von Männern dominierte Welt der Ultras aus der Kairoer Fussballszene und sieht sich dabei in stetiger Konfrontation mit politischem Unrecht und patriarchalen Schemata. Wie das eingefügte Video-Archivmaterial aus Amals Kindheit zeigt, erfuhr sie liebevolle Unterstützung von ihrem Elternhaus. Besonders verbunden war sie ihrem verstorbenen Vater, einem Polizisten, der zu ihrem Mentor wurde. Seine kurz vor seinem Tod geäusserten Worte – «Eines Tages wird es in Ägypten eine Revolution geben. Tu was du willst, hab keine Angst!» – wurden zu ihrem Leitsatz. Der heute 38-jährige Regisseur Mohamed Siam arbeitet auch als Kameramann und Produzent. Sein engagiertes Filmschaffen wurde bereits mit zahlreichen internationalen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Während sechs Jahren begleitete er Amal ohne offizielle Drehgenehmigung mit der Kamera. In Ägypten und den Golfstaaten darf der Film, der 2018 am Carthago Film Festival in Tunis den Grossen Preis gewann, nicht gezeigt werden. «Amal» erzählt von der Identitätsfindung einer jungen Frau und zugleich vom Erwachen eines politischen Bewusstseins der Jugend in Ägypten. «Die öffentlich geführte Diskussion über Politik ist neu», sagt der Regisseur. «In dem Moment, als Amal in diese Welt eintrat, sahen sie und ihre ganze Generation Möglichkeiten für Veränderungen. (…) Im Gegensatz zur älteren Generation, die den Status quo übernahm, ist das Interesse an der Politik bei den Jungen aufrichtig. Sie haben verstanden, dass sie die Dinge ändern können, dass ihnen das Land gehört. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass der Name Amal Hoffnung bedeutet.» Und das Filmpodium Zürich schreibt im Programmheft zum 4th Arab Film Festival Zurich: «Mohamed Siams ‹Amal› ist eine sorgfältig gemachte Langzeitstudie, die zugleich als Porträt einer Jugendlichen und als Darstellung eines gebeutelten Landes überzeugt und bewegt.»

 

Nach der Vorstellung unterhält sich Samantha Wanjiru, Initiatorin der «Black Lives Matter»-Demo in St.Gallen und Inhaberin der Plattform Blackink, mit Cyrill Tadros, der ägyptische Wurzeln hat und Präsident von Youth Engagement St.Gallen ist.

 

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