Premierenfilm

Ash Is Purest White

CN/FR/JP 2018, 136 min, DCP, O/d-f
Regie: Jia Zhang-Ke
Darst.: Zhao Tao, Liao Fan, Xu Zheng, Liang Casper, Diao Yi’nan, Feng Xiaogang, Zhang Yibai u.a.

Die schöne Qiao ist die Geliebte von Bin, dem Anführer eines lokalen Gangstersyndikats in einer nordchinesischen Stadt. Bei der Auseinandersetzung mit einer rivalisierenden Gang gerät Bin in eine brenzlige Situation, doch Qiao vermag ihn schliesslich unter Waffeneinsatz zu schützen. Der Akt bedingungsloser Loyalität kommt sie teuer zu stehen; sie wird verhaftet, nimmt alle Schuld auf sich und muss für fünf Jahre ins Gefängnis. Nach ihrer Haftentlassung macht sie sich auf die Suche nach Bin. Doch dieser scheint spurlos verschwunden und das Land, das sie auf ihrer Suche erlebt, ist ein anderes geworden. Jia Zhang-Ke ist eine der profiliertesten und spannendsten Stimmen des chinesischen Gegenwartskinos. Bereits 2006 gewann er in Venedig den Goldenen Löwen für «Still Life», sein grossartiges Drama über die Bewohner einer Stadt, die vom Dreischluchten-Staudamm überflutet wird. In seinem nächsten Spielfilm «A Touch of Sin» (2013) erzählte er von vier Menschen, die in Situationen geraten, in denen sie nur nackte Gewalt als Ausweg sehen. Zwei Jahre später zeigte er in «Mountains May Depart» anhand einer sich über ein Vierteljahrhundert erstreckenden Dreiecksgeschichte, was der rasante wirtschaftliche Umbruch und der damit einhergehende Identitätsverlust einer ganzen Nation für die einzelnen Menschen bedeutet. Auch in «Ash Is Purest White«, dessen Geschichte sich über einen Zeitraum von 18 Jahren erstreckt und der in einigen Szenen an den Schauplatz von «Still Life» zurückkehrt, geht es letztlich darum. Fabian Tietke schrieb in der Taz: «Jia Zhang-Ke ist hier einer seiner besten Filme seit Langem gelungen. Qiao und Bin driften durch das Chaos der Veränderungen in Richtung Gegenwart. Gemeinsam mit seinem Kameramann Éric Gautier findet Jia Zhang-Ke Bilder, die trotz ihrer gedämpften Farbigkeit nie blass erscheinen. Die Bilder halten die beiden Protagonisten im Zentrum der Erzählung, ohne darüber die Zustände, die sie umgeben, aus dem Blick zu verlieren. Die Zeit ist in ‹Ash Is Purest White› über die Protagonisten hinweggegangen. Die Welle der Ereignisse hat sie mitgerissen und wieder an Land gespült. Jias Film ist eine Verneigung vor der Leistung, nach einschneidenden Veränderungen wieder auf die Füsse zu kommen, ohne das Scheitern an dieser Herausforderung zu verurteilen.»

 

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