Premierenfilm

Photo de famille

FR 2018, 98 min, DCP, F/d
Regie: Cécilia Rouaud
Darst.: Vanessa Paradis, Camille Cottin, Pierre Deladonchamps, Jean-Pierre Bacri, Chantal Lauby, Laurent Capelluto, Marc Ruchmann, Claudette Walker, Jean Aviat u.a.

Gabrielle tritt am Ufer der Seine als vergoldete Statue auf, zum Entzücken der japanischen Touristen, aber zum Missfallen ihres pubertierenden Sohnes, der sich für seine Mutter schämt. Elsa arbeitet als Lehrerin und hadert damit, dass sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllt. Mao ist Game Designer und ertränkt seine Depressionen in Alkohol und Psychoanalyse. Die drei Geschwister sehen sich kaum. Ihre Eltern sind seit Langem geschieden; der Vater hat eine junge Partnerin, die Mutter ist eine engagierte Psychotherapeutin; beide sind so beschäftigt, dass der familiäre Zusammenhalt auf der Strecke geblieben ist. Anlässlich der Beerdigung des Grossvaters kommt die Familie zusammen und muss entscheiden, was mit der dementen Grossmutter geschehen soll. Mit ihr verbinden die drei Geschwister Erinnerungen an unbeschwerte Kindheitstage; sie lieben sie zärtlich und versuchen alles, um ihr einen Aufenthalt im Altersheim zu ersparen. Regisseurin Cécilia Rouaud widmet sich in ihrem Zweitling einer dysfunktionalen Familie, die vier Generationen mit ihren jeweiligen Sorgen und Nöten versammelt. Das ist kurzweilig, mal tragisch, mal komisch und geht immer wieder ans Herz. Familiäre Beziehungen, sagt die Regisseurin, würden den Menschen zu dem machen, was er sei, und selbst wenn die Familie zerbreche, bleibe man stets ein Teil dieses komplexen Geflechts. Rouaud zeichnet ihre neurotischen Figuren mit grosser Empathie und findet «eine raffinierte Balance zwischen süsser Melancholie, Zärtlichkeit und emotionaler Tiefe», so Nedjma Van Egmond in Marianne. «Photo de famille» überzeugt nicht nur mit seinen exzellenten Schauspielerinnen und Schauspielern – u.a. Jean-Pierre Bacri als tolpatschig-grummeliger Vater, Vanessa Paradis als alleinerziehende Mutter in ständigen Geldnöten und Pierre Deladonchamps als melancholischer Computernerd –, sondern auch durch seinen Dialogwitz und die feinsinnige Zeichnung der Familienbande. Familie – man kann nicht mit ihr, aber auch nicht ohne sie. «Dank der grossartigen Schauspieler sind die Figuren in ihrer Zerbrechlichkeit und mit ihren Neurosen überaus faszinierend. Die Szenen und Dialoge sind brillant, voller Humor, Zärtlichkeit und Fantasie.» Catherine Balle, Le Parisien

 

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