Premierenfilm

Beautiful Boy

US 2018, 120 min, DCP, E/d-f
Regie: Felix van Groeningen
Darst.: Steve Carell, Timothée Chalamet, Maura Tierney, Christian Convery, Oakley Bull, Kaitlyn Dever, Amy Ryan, Stefanie Scott, Julian Works, Kue Lawrence u.a.

Der Familienvater David sitzt bei einem Arzt, obwohl ihm physisch gar nichts fehlt. Er ist dort, um sich von dem Mediziner über Crystal Meth aufklären zu lassen. Denn Davids Sohn Nic ist dieser gefährlichen Droge völlig erlegen. Obwohl dem beliebten und intelligenten jungen Mann die Welt offenstehen würde, schafft er es nicht, von seiner Sucht loszukommen. Das Zusammenleben des geschiedenen Vaters mit dem immer unberechenbareren Sohn wird mehr und mehr zur Hölle. Da nützt es auch nichts, dass David den Sprössling schliesslich vor die Tür setzt; auch ein Aufenthalt bei dessen Mutter Vicki zeigt keine Wirkung. Nach der emotionalen, 2014 für den Ausland-Oscar nominierten Country-Romanze «The Broken Circle Breakdown» und dem autobiografisch inspirierten Brüder-Drama «Belgica» (2016) hat der belgische Regisseur Felix van Groeningen mit «Beautiful Boy» seinen ersten englischsprachigen Film realisiert. Er basiert einerseits auf dem autobiografischen, 2008 erschienenen Bestsellerroman «Beautiful Boy: A Father’s Journey Through His Son’s Addiction» des New Yorker Journalisten David Sheff und andererseits auf den 2011 erschienenen Memoiren «Tweak: Growing Up on Methamphetamines» seines Sohnes Nic Sheff. Der 22-jährige Timothée Chalamet – als Protagonist in Luca Guadagninos Oscar-nominierter Coming-of-Age-Geschichte «Call Me by Your Name» noch in bester Erinnerung – spielt hier den drogensüchtigen Nic mit stupender Präsenz und beweist einmal mehr, dass er derzeit zu den aufregendsten US-Schauspielern seiner Generation gehört. Andreas Köhnemann meinte auf kino-zeit.de: «Das ist kein Film, der an einer audiovisuellen Glorifizierung von Drogensucht interessiert ist. Seine Stärken liegen vor allem in der Dramaturgie und im Schauspiel. Drogensucht – das machten die Buchvorlagen bereits deutlich und das zeigt auch die Adaption sehr eindrücklich – folgt keiner überschaubaren Drei-Akt-Struktur. Wenn hier Sätze wie ‹Das wird gut!› oder ‹Heute ist ein guter Tag!› gesagt werden, wenn der Fahrtwind in den Haaren Freiheit verspricht, ist das nie von Dauer, kein Happy End, nur eine Station kurz vor der nächsten Katastrophe. (…) Das ist verdammt anstrengend – und äusserst glaubwürdig.»

 

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