Premierenfilm

Loveling

BR/UY/DE 2018, 95 min, DCP, O/d-f
Regie: Gustavo Pizzi
Darst.: Karine Teles, Otávio Müller, Adriana Esteves, Konstantinos Sarris, César Troncoso, Mateus Solano, Camilo Pellegrini, Ariclenes Barroso, Pablo Riera, Lucas Gouvêa u.a.

Das Ehepaar Klaus und Irene bewohnt mit seinen vier Kindern ein Häuschen in der Agglomeration von Rio de Janeiro und gehört zur unteren brasilianischen Mittelschicht. Während Klaus als Besitzer einer kleinen Buchhandlung und Irene als selbständige Stoffverkäuferin in diesen schwierigen Zeiten wirtschaftlich immer knapp am Ruin vorbeischrammen, quartiert sich zu allem Unglück auch noch Irenes Schwester Sônia, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist, mit ihrem kleinen Sohn bei der Familie ein. In diese angespannte Situation platzt die Nachricht, dass der älteste Sohn Fernando, ein so leidenschaftlicher wie begabter Handballgoalie, eine Profikarriere in Deutschland beginnen könnte. Während Irene, die eine sehr innige Beziehung zu ihrem Ältesten hat, zwischen überschwänglicher Freude und tiefen Verlustängsten hin- und hergerissen wird, reagiert Klaus ganz anders. Er realisiert, dass dies eine einmalige Chance für Fernando ist und beginnt Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen, um für seinen Sohn bürokratische Hemmnisse aus der Welt zu schaffen. Allerdings ist die Zeit sehr knapp, denn der für Fernando vorgesehene Flug ist bereits in drei Wochen. Der zweite Spielfilm des brasilianischen Regisseurs und Drehbuchautors Gustavo Pizzi war Anfang dieses Jahres bei seiner Premiere am Sundance Film Festival einer der Publikumslieblinge. Peter Debruge schrieb in Variety: «Die einen Leute gehen ins Kino, weil sie Authentizität suchen, während andere Eskapismus wollen. ‹Loveling› ist ein Film, der sich klar an die erste Gruppe richtet, denn Gustavo Pizzis warmherzige und universelle Liebesgeschichte erzählt weniger von jugendlicher Leidenschaft, als vielmehr überraschend unkonventionell von etwas so Bekanntem wie der Liebe einer Mutter mittleren Alters für ihre Familie. Dabei bezieht der Film seine grosse Wahrhaftigkeit aus der Tatsache, dass Hauptdarstellerin und Co-Autorin Karine Teles (die zufälligerweise auch Gustavo Pizzis Ex-Ehefrau ist) einige der Begebenheiten aus eigener Anschauung kennt oder sie sich so plastisch vorgestellt hat, wie wenn sie sie selbst erlebt hätte. Daraus resultiert ein wundervoll intimes Projekt eines Paares, das es geschafft hat, das von ihnen kreierte – künstliche – Glück mit anderen Menschen zu teilen.»

 

Die Vorpremiere am 12. Dezember findet in Anwesenheit des Regisseurs Gustavo Pizzi statt. Das Gespräch führt der Verleiher Walter Ruggle.

 

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