Premierenfilm

Subito – Das Sofortbild

CH 2018, 77 min, DCP, O/d-e
Regie: Peter Volkart

Der Erfinder und Tüftler Edwin Herbert Land machte 1948 in den USA etwas möglich, das man bis dahin für unmöglich gehalten hatte: das Sofortbild. Unter dem Namen Polaroid wurde ein Phänomen geboren, das ganze Generationen von Amateur-Knipsern und Künstlern wie etwa Andy Warhol prägte und zu wilden Experimenten und Eskapaden verführte. Als ein halbes Jahrhundert später die digitale Ära allem Analogen den Garaus zu machen begann, schien auch das Ende von Polaroid eingeläutet. Manchmal kommt dann doch alles anders, und so ist «Subito – Das Sofortbild» nicht nur eine amüsante Reise durch die Geschichte der Instant-Fotografie, sondern auch die einer unglaublich anmutenden Renaissance. Der 1957 geborene Zürcher Künstler und Filmemacher Peter Volkart, der in der Vergangenheit mit so skurril-surrealistischen Kurzfilmen wie «Terra incognita», «Monsieur Sélavy» oder «Subotika: Land of Wonders» im einheimischen Filmschaffen Massstäbe setzte bezüglich genial-absurder Versponnenheit, wagt sich in «Subito – Das Sofortbild» erstmals auf das Terrain eines vergleichsweise konventionellen Dokumentarfilms. Doch keine Angst: In seiner spielerischen Montage von Archiv-Trouvaillen, Amateuraufnahmen, Ausschnitten aus bisweilen schreiend komischen Werbefilmen und Kunstfotos entfacht Volkart ein visuelles Feuerwerk, das als Hymne an ein wiederauferstandenes technisches Wunderwerk der analogen Ära sich nicht weniger verrückt präsentiert als Volkarts frühere Filme und dabei einen einzigartigen Charme ausstrahlt. Tereza Fischer schrieb in Filmbulletin: «‹Totgesagte leben länger›, betitelt Volkart den letzten Teil von ‹Subito›. Florian Kaps, Wiener Biologe und Liebhaber alles Analogen, hat mit seiner Firma The Impossible Project das Sofortbild wiederbelebt, mit neuen Filmen und Kameras. Er übernahm mit anderen Aficionados die Fabrik in Enschede und produzierte weiter. Das grenzt beinahe an ein Wunder, so zumindest feiert das Narrativ in ‹Subito› die Wiedergeburt dieser Fotografie, die ‹einem lebenden Ding ähnlich ist›. Die Freude darüber und die Nostalgie, die Volkart mit seinem kurzweiligen, informativen und verspielten Dokumentarfilm in uns entfacht, würde jedes Werbeteam vor Neid erblassen lassen, so gross ist die Lust, sofort nach dem Kinobesuch in den nächsten Laden zu rennen und eine Polaroidkamera zu erstehen.»

 

Die Premiere am 4. Dezember findet in Anwesenheit des Regisseurs Peter Volkart statt.

 

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