Cinema Italiano

L'equilibrio

IT 2017, 90 min, DCP, I/d
Regie: Vincenzo Marra
Darst.: Mimmo Borrelli, Roberto del Gaudio, Giuseppe D’Ambrosio, Autilia Ranieri, Lucio Giannetti, Francesca Zazzera, Astrid Meloni, Paolo Sassanelli u.a.

Don Giuseppe, ein Priester aus der Region Kampanien, arbeitet in einer kleinen Gemeinde in Rom. Nach einer Glaubenskrise bittet er den zuständigen Bischof um Versetzung in eine Gemeinde seiner Heimat. Dort soll er Don Antonio ersetzen, einen charismatischen und wortgewandten Pfarrer, der von allen geschätzt und geachtet wird; dies nicht zuletzt, weil er gegen eine Giftmülldeponie kämpft, die die Menschen erkranken lässt. Bevor Don Antonio geht, führt er Giuseppe in die harte Realität des Viertels ein. Auf sich allein gestellt, versucht Giuseppe den Menschen seiner Gemeinde auf jede erdenkliche Art zu helfen. Umgehend stellt sich ihm die organisierte Kriminalität in den Weg, die den Ort fest im Griff hat. Doch Don Giuseppe gibt nicht auf und setzt seinen Weg mit Mut und Ausdauer fort. Vincenzo Marra hat neben Spielfilmen mehrere Dokumentationen realisiert. Der Regisseur sagt über sein Drama, das auf ausgiebigen Recherchen und der Begegnung mit zwei Priestern beruht: «‹L’equilibrio› erzählt vom Dilemma, in einer Welt das Richtige zu tun, die von Gott und den Menschen verlassen zu sein scheint. Auf der einen Seite steht Antonio, der versucht, Gutes zu tun und diejenigen zu schützen, die in dieser Welt leben. Aber er ist gezwungen, zwischen seinem Gewissen und der Realität Kompromisse einzugehen. Auf der anderen Seite steht Giuseppe, der angesichts seiner Bildung, seines Charakters und seines Gewissens nicht in der Lage ist, die Augen zu verschliessen. Giuseppe ist ein furchtloser Mann; der Glaube ist sein Licht. Wie alle Menschen ist auch er Zweifeln und Versuchungen ausgesetzt, doch lässt er sich durch nichts und niemanden beirren.» Der beeindruckende, in Plansequenzen gedrehte Film erhielt viel Kritikerlob. Fulvio Fulvi schreibt in Avvenire: «Neunzig Minuten, um vom Schmerz einer geliebten, gehassten und unverstandenen Heimat zu erzählen, aber auch um die Hoffnung sichtbar zu machen, die vom Mut eines Pfarrers ausgeht. Die Erzählung des neapolitanischen Regisseurs ist nüchtern, sachlich und immer messerscharf.»

 

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