Allianz Tag des Kinos

Grüner wird's nicht

DE 2018, 116 min, DCP, D
Regie: Florian Gallenberger
Darst.: Elmar Wepper, Emma Bading, Monika Baumgartner, Dagmar Manzel, Ulrich Tukur, Sunnyi Melles, Karolina Horster, Michael Hanemann, Gudrun Ritter u.a.

Schorsch betreibt eine Gärtnerei in Bayern, die er von seinen Eltern geerbt hat. Eigentlich wäre er gerne Pilot geworden, aber Träume sind etwas für Jugendliche. Sein Betrieb schreibt rote Zahlen, die Ehe mit seiner Frau Monika ist freudlos und die Beziehung zu Tochter Miriam, die die Gärtnerei nicht übernehmen, sondern Künstlerin werden will und zwischen den Gewächshäusern an einer Skulptur herumwerkelt, ist distanziert. Immer wenn Schorsch das Wasser zum Hals steht, dreht er eine Runde mit seinem alten Propellerflugzeug: Das ist das einzige, was ihm von seinen hochfliegenden Träumen geblieben ist. Als der Gerichtsvollzieher ausgerechnet sein Lieblingsstück pfänden will, setzt sich Schorsch mit seinem roten Doppeldecker kurzerhand Richtung Norden ab, um endlich mal die Nordlichter zu sehen. Der Sprit reicht leider nicht bis zum Nordpol; mit viel Glück schafft Schorsch eine Notlandung auf dem Acker eines bayrischen Bauern, der ihn einige Tage bei sich aufnimmt. Dies ist nur die erste Station seiner Reise … «Grüner wird’s nicht» ist die Verfilmung des Romans «Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon» von Jockel Tschiersch. Regisseur Florian Gallenberger hat in seinem Feel-Good-Movie ein exzellentes Ensemble versammelt: In der Hauptrolle ist ein überragender Elmar Wepper zu sehen, bekannt aus Doris Dörries «Kirschblüten – Hanami» und unzähligen Fernsehserien, der seine Figur glaubhaft und mit grosser Lässigkeit darstellt. Wepper versteht es, mit wenig mimischem Aufwand viel auszudrücken und den oft verschrobenen Protagonisten mit stoischer Würde zu begegnen. Dass er bereits über siebzig Jahre alt ist, würde man nie denken. Neben Wepper sind Ulrich Tukur und Sunnyi Melles als exaltiertes Adligenpaar und Dagmar Manzel als Betreiberin eines Kleinstflughafens zu sehen. Dieter Osswald schreibt auf Programmkino.de: «Regisseur Gallenberger inszeniert sein tragikomisches Märchen über unerfüllte Träume als fliegendes Roadmovie quer durch die Republik und kann sich auf ein exzellentes Ensemble verlassen. Die Luftaufnahmen mit dem roten Doppeldecker bieten in Cinemascope reichlich Schauwerte. Luftig geht es gleichfalls dramaturgisch zu: Clever in Episoden verpackt, kommt keine Langeweile auf. Als grosser Coup erweist sich einmal mehr Elmar Wepper, der als Grantler wider Willen zu Hochform aufläuft. Mit leinwandpräsenter Lässigkeit mutiert er vom mürrischen Saulus zum empathiefreudigen Paulus.»

 

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