Allianz Tag des Kinos

Out of Paradise

CH/MN 2018, 100 min, DCP, O/d-f
Regie: Batbayar Chogsom
Darst.: Bayarsaikhan Bayartsengel, Oyun-Erdene Jamiyan, Bayanmunkh Purevjav, Adiyabaatar Rina, Erdenetsetseg Tsend-Ayushh, Enerel Tumen u.a.

Suren, eine junge, mongolische Frau und ihr Mann Dorj leben als Nomaden in der Steppe des riesigen Landes. Suren ist hochschwanger, und weil Komplikationen drohen, rät ihr der Arzt, in die Hauptstadt Ulan-Bator zu fahren, denn nur dort kann sie ihr Kind sicher und mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen. Nach Umwegen im Spital angekommen, erfahren sie und Dorj, dass hier der knallharte Kapitalismus herrscht und man nur nach Vorauszahlung behandelt wird. So gibt Suren ihre goldenen Ohrringe ihrem Mann, damit er sie im Pfandleihhaus einlöst. Doch der Tollpatsch verliert einen der Ringe, worauf eine nächtliche Odyssee beginnt, in deren Verlauf Dorj Bekanntschaft mit einer Prostituierten macht. Sie erweist sich zwar als hilfsbereit, doch mit ihrem Zuhälter ist nicht zu spassen; dieser bringt Dorj in tödliche Gefahr. Der 1974 in Ulan-Bator geborene Batbayar Chogsom lebt seit 2000 in der Schweiz; er studierte an der Universität Zürich Publizistik und Sozialwissenschaften. Chogsom ist filmischer Autodidakt und hat ausser einem Kurs beim St.Galler Drehbuchautor und Kinok-Vorstandsmitglied Urs Bühler keinerlei filmische Ausbildung. Vor diesem Hintergrund ist «Out of Paradise», dessen Entstehungsgeschichte ins Jahr 2009 zurückreicht, umso erstaunlicher. Der Film erlebte seine Weltpremiere im Januar 2018 an den Solothurner Filmtagen und war dort für den Prix du Public nominiert. Fünf Monate später lief er im Wettbewerb des Shanghai International Film Festivals, des grössten und wichtigsten Festivals in Asien, und gewann dort überraschend den Hauptpreis. Beni Frenkel schrieb im Tages-Anzeiger: «‹Out of Paradise› ist ein Film, wie es ihn in der Schweiz fast nicht mehr gibt. Keine Papa-Moll- oder Schellen-Ursli-Verfilmung, sondern ein klassisches Roadmovie. Die Bilder sind berauschend. Die Dialoge kurz und nachhaltig. Jedes Wort ist abgezählt. Die Schauspieler reden mehr mit ihren Gesten. Immer wieder huscht ein Lied dazwischen. Exotische, warme Klänge, die einem nicht aus dem Ohr gehen.»

 

Der Regisseur Batbayar Chogsom ist am 5. Oktober im Kinok zu Gast. Das Gespräch führt Urs Bühler, Drehbuchautor und Dozent für Drehbuchschreiben.

 

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