In the Mood for Wong Kar Wai

As Tears Go By

HK 1988, 102 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Wong Kar Wai
Darst.: Andy Lau, Maggie Cheung, Jacky Cheung, Kau Lam, Alex Man, Ronald Wong, To-Hoi Kong, Ching Wai, William Chang, Ang Wong, Pa-Ching Huang u.a.

In seinem ersten Film erzählt Wong Kar Wai die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei jungen Männern, die in Hongkongs Triadenmilieu um Ehre und Leben kämpfen. Wah gerät wegen seines heissblütigen Blutsbruders Fly immer wieder in Schwierigkeiten. Als er sich in seine Cousine Ngor verliebt, übernimmt Fly einen Mordauftrag … Eine weitverzweigte anekdotische Erzählstruktur, die Zerlegung der Handlungsabläufe in einzelne Fragmente, die Farben Neonblau, Pink und Grün, die von elegischen Tönen begleiteten Gewaltszenen und die weichen Gesichter der jungen Hongkong-Stars Maggie Cheung, Andy Lau und Jacky Cheung charakterisieren Wong Kar Wais Debüt, das bereits auf seine späteren Filme verweist. «As Tears Go By», dem Martin Scorseses «Mean Streets» Pate gestanden hat, ist ein Genrefilm, ein Gangsterdrama mit Herz, das harte Action mit tiefen Empfindungen zu verbinden versteht. Es ist ein Film über Freundschaft und Liebe und den Preis, den sie uns abverlangen können. The Criterion Collection schreibt: «Wong Kar Wais schillerndes Spielfilmdebüt ist ein kinetischer, hypercooler Kriminalthriller, in dem der impressionistische, tagträumerische visuelle Stil aufblitzt, für den er später berühmt werden sollte. (…) ‹As Tears Go By› war ein Kassenschlager, der das Vergnügen eines düsteren Hongkong-Actiondramas mit einem Hauch von Romantik verband, die Wong in den 1990er-Jahren in berauschende Höhen treiben sollte. Er läutete die Ankunft eines der elektrisierendsten Talente des zeitgenössischen Kinos ein.» Und Marie Anderson meint auf filmkritiken.de: «Mit schwelender Melancholie erzählt ‹As Tears Go By› eine schäbig-schöne Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des knallharten Gangstermilieus und der urbanen Verlorenheit, mal in langen, intensiven Einstellungen, dann wieder mit hektischen, brutalen Sequenzen, was die Zerrissenheiten der Protagonisten auf ästhetisch eindrucksvolle Weise widerspiegelt. So zerbrechlich wie Glas erscheint hier das kleine Glück, das sich andeutungsweise in die vereinsamten Seelen schleicht, um dann doch einer Gewalt zu weichen, die sich gegen die zarten Emotionen letztlich durchzusetzen vermag. Willkommen im filmischen Universum von Wong Kar Wai, vom ersten Werk an sehenswert!»

 

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