Premierenfilm

Don't Worry

US 2018, 113 min, DCP, E/d-f
Regie: Gus Van Sant
Darst.: Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Rooney Mara, Jack Black, Tony Greenhand, Beth Ditto, Mark Webber, Ronnie Adrian, Kim Gordon, Udo Kier, Carrie Brownstein u.a.

Portland, Oregon 1972. Der 21-jährige John Callahan ist ein Taugenichts. Er arbeitet sporadisch als Gebäudemaler, ansonsten ist er an Saufpartys anzutreffen – manchmal gleich an mehreren hintereinander. So auch an diesem fatalen Tag, als er sich in verkatertem Zustand von seinem Kumpan Dexter überreden lässt, in dessen VW-Käfer zu steigen, um noch an eine weitere Party zu fahren. Unterwegs nickt John ein, Dexter baut einen schweren Unfall und so findet sich John im Spitalbett wieder. Nachdem er aus der Ohnmacht erwacht ist, eröffnet man ihm, er werde für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein. John hört auch jetzt mit dem Trinken nicht auf. Doch als er vermehrt Halluzinationen hat, beschliesst er, unterstützt von seiner Therapeutin, der attraktiven Schwedin Annu, an Zusammenkünfte der Anonymen Alkoholikern zu gehen und sich deren Zwölf-Stufen-Programm zu unterwerfen. Geleitet wird die Gruppe vom reichen Donnie, einem schwulen Hippie, der seinen Schäfchen mit unkonventionellen Methoden ihr Selbstmitleid austreibt und sie so nach und nach ihre Sucht überwinden lässt. Als John zufällig Annu wieder begegnet, erkennt diese, dass John zeichnerisches Talent für Cartoons hat und bestärkt ihn darin, auf diesem Weg weiterzumachen; zwischen den beiden entsteht eine Liebesbeziehung. Gus Van Sant, Cannes-Gewinner von 2003 («Elephant»), von dem seit «Restless» im Jahr 2011 kein neuer Film mehr in hiesige Kinos kam, hatte sich schon vor zwanzig Jahren die Filmrechte für die 1989 erschienene Autobiografie des grossen Cartoonisten John Callahan (1961–2010) gesichert. Callahan war berühmt und berüchtigt für seine respektlosen und politisch unkorrekten Zeichnungen, in denen er mit ätzender Selbstironie oft auch seine eigene Situation als Behinderter thematisierte. Mit einem grossartigen Joaquin Phoenix in der Hauptrolle, der eben erst in «You Were Never Really Here» zu sehen war und mit dem Gus Van Sant seit «To Die For» (1995) nicht mehr zusammengearbeitet hatte, ist «Don’t Worry» eine in grossen Ellipsen erzählte Tragikomödie, «based on a true story». Tim Grierson schrieb in Screen International: «Mit starkem Mitgefühl, aber nie sentimental, werden hier in sensibler Weise Sucht, Genesung und Vergebung angesprochen (…), und Joaquin Phoenix’ so rohe wie drahtige Performance ist einfach eine Wucht.»

 

Weitere Vorstellungen im September.

 

Reservieren:

Trailer