Openair in der Lokremise: Liebe macht keine Ferien

Avanti!

US/IT 1972, 144 min, Digital HD, E/d
Regie: Billy Wilder
Darst.: Jack Lemmon, Juliet Mills, Clive Revill, Edward Andrews, Gianfranco Barra, Franco Angrisano, Pippo Franco, Franco Acampora, Giselda Castrini, Raffaele Motola u.a.

Ischia, die Insel der Romantik und des süssen Nichtstuns, das Paradies der Liebenden, ist die Hölle für einen verklemmten Moralapostel wie Wendell Armbruster (Jack Lemmon). Der Bostoner Geschäftsmann reist aus einem traurigen Grund auf die Ferieninsel: Er will die Leiche seines Vaters heimholen, der hier bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Doch der geschockte Junior muss erfahren, dass sein alter Herr das Zeitliche nicht alleine gesegnet hat, sondern gemeinsam mit seiner heimlichen Geliebten, mit der er seit zehn Jahren die Sommerferien auf der Insel verbrachte. Im Hotel angekommen, erweist sich Wendells zufällige Reisebekanntschaft Pamela Piggott als deren lebensfrohe Tochter. Der zuerst ungeduldige und arrogante Wendell erliegt langsam dem Charme der warmherzigen Pamela, und auch die mediterrane Lebensart trägt das Ihre zur positiven Wandlung Wendells bei. Doch er hat nicht viel Zeit: Das pompöse Begräbnis für seinen Vater, bei dem hohe Trauergäste aus Politik und Wirtschaft erwartet werden, ist bereits arrangiert. Der Süden aber tickt anders, und es tauchen immer neue Hindernisse auf, bei deren Lösung Wendell auf die tatkräftige Unterstützung des Hoteldirektors Carlucci zählen kann. Die Konfrontation der unterschiedlichen Werte US-amerikanischer und europäischer Kultur hat Billy Wilder, der vor seiner 1934 erfolgten Emigration in die USA in Wien und Berlin wirkte, immer wieder beschäftigt, so in «A Foreign Affair», «One, Two, Three», «Love in the Afternoon» oder «Fedora». Ausser Jack Lemmon – Billy Wilders Alter Ego in seinen Komödien – ist der Film mit wenig bekannten Schauspielern besetzt. Für Juliet Mills war die Rolle der Pamela, für die sie 15 Kilo zulegen musste, der Höhepunkt ihrer Karriere. Billy Wilders Meisterwerk besitzt alles, was einen gelungenen Sommerfilm ausmacht: Wort- und Situationswitz, zwei Hauptdarsteller in glänzender Spiellaune, die schönsten Drehorte Italiens, ein wenig knisternde Erotik nach alter Schule, zauberhafte Filmmusik und viel schwarzen Humor.

 

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