Premierenfilm

L'intrusa

IT/CH/FR 2017, 95 min, DCP, I/d-f
Regie: Leonardo di Costanzo
Darst.: Raffaella Giordano, Valentina Vannino, Martina Abbate, Anna Patierno, Flavio Rizzo, Marcello Fonte, Maddalena Stornaiuolo, Riccardo Veno, Emma Ferulano u.a.

Die kämpferische Sozialarbeiterin Giovanna hat mit ihrem Freizeitzentrum für Kinder in einem Problemviertel Neapels eine fragile Oase geschaffen. In diesem Hort der Kreativität und der Unbeschwertheit erleben sie einen Alltag, der ganz anders ist als das, was sie sonst kennen. Doch eines Morgens kreist ein Polizeihelikopter über dem Areal, und gleichzeitig stürmt die Polizei das kleine Haus, in dem die junge Maria mit ihren beiden Kindern Unterschlupf gefunden hat. Sie hat Giovanna verschwiegen, dass sie ihren Mann – ein skrupelloses Mitglied der Camorra – dort versteckt hielt. Damit dringt die Kriminalität auch in die von Giovanna und ihren engagierten Mitarbeitern in langer Arbeit geschaffene Schutzzone ein und bedroht sie existenziell. Giovanna unternimmt alles, um ihre Schützlinge zu retten, doch sieht sie sich plötzlich mit schier unlösbaren Problemen konfrontiert, die ihr eine folgenschwere Entscheidung abverlangen. Der italienische Filmemacher Leonardo di Costanzo war neben Ursula Meier und Jean-Luc Godard einer der Regisseure des Ensemblefilms «Les ponts de Sarajevo». Jetzt legt er mit «L’intrusa» seinen zweiten Spielfilm vor, der in Cannes 2017 in der Sektion Quinzaine des Réalisateurs gezeigt wurde. Eindringlich und unaufgeregt erzählt er vom Leben in einer Gesellschaft, in deren Mitte die Mafia angekommen ist. In der Hauptrolle überzeugt die Schauspielerin und Tänzerin Raffaella Giordano, die sich u.a. in Pina Bauschs «Tanztheater Wuppertal» international einen Namen machte. «L’intrusa» ist starkes Kino mit einer kämpferischen und gleichzeitig sensiblen Frau im Zentrum, die es wagt, Grenzen in Frage zu stellen – und sie zu überschreiten. Sie und ihre Mitarbeiter sind die Helden des Alltags im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Die Handlung des Filmes ist denn auch von wahren Begebenheiten inspiriert. «Darf man Unschuldige verfolgen, weil man sich schützen will? Dieses Dilemma untersucht ‹L’intrusa› mit sensiblem Blick der Kamera hinein in ein kleines neapolitanisches Sozialbiotop. ‹Das Schlimme im Leben ist, dass jeder seine Gründe hat›, schrieb Jean Renoir einst. Leonardo di Costanzo zeichnet scharfe Porträts der Menschen in seinem Film – sperrige, misstrauische, aber auch überaus liebenswerte Charaktere.» arte

 

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