Nothing to Hide?

The Conversation

US 1974, 113 min, Digital HD, E/d
Regie: Francis Ford Coppola,
Darst.: Gene Hackman, John Cazale, Allen Garfield, Frederic Forrest, Cindy Williams, Michael Higgins, Elizabeth MacRae, Harrison Ford, Robert Duvall u.a.

Harry Caul ist einer der besten Abhörspezialisten der USA. Sein Beruf hat ihn zu einem misstrauischen Einzelgänger gemacht, der sein auf minimalste menschliche Kontakte reduziertes Leben vor allem zwischen seinem Büro in einem verlassenen Fabrikgebäude und seiner Wohnung in San Francisco verbringt. Seine einzige Passion sind die abendlichen Improvisationen auf dem Saxofon, dessen jazziger, melancholischer Grundton den ganzen Film durchzieht. Zu Cauls Berufsethos gehört, dass er sich nicht um den Inhalt der Gespräche kümmert, die er abhört. Dies ändert sich jedoch während des aktuellen Auftrags, bei dem er ein junges Paar observiert. Immer wieder hört er sich die verzerrten Aufnahmen der Konversation an, bis er zu verstehen glaubt, dass die beiden in Lebensgefahr schweben. Um das Verbrechen zu verhindern, mietet er sich in jenem Hotel ein, wo das entscheidende Treffen stattfinden soll. Tatsächlich ereignet sich dort ein Mord, aber ohne dass Caul feststellen kann, wer das Opfer und wer der Täter ist. «The Conversation», in Cannes 1974 mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, ist eine brillant inszenierte Studie, die minutiös und fesselnd den Einbruch der Technik in die Intimsphäre des Menschen beschreibt. Die Tonspur ist hier mehr als nur eine Ergänzung zum Bild; sie wird zum autonomen Gestaltungselement, mit dem die Handlung vorangetrieben und der Zuschauer, genau wie die Hauptfigur, in die Irre geführt wird. Gene Hackman ist die ideale Besetzung für den einsamen Abhörspezialisten, als Assistent des Auftraggebers (Robert Duvall) ist der junge Harrison Ford zu sehen. Das Xenix schreibt: «Mit dem Erfolg von ‹The Godfather› im Rücken entschloss sich Francis Ford Coppola zu einem seiner radikalsten Filme. ‹The Conversation› kann als Versuch gesehen werden, Hollywood-Thriller und europäisches Avantgarde-Kino zu vereinen – insbesondere Antonionis ‹Blow-Up› stand ganz offensichtlich Pate. Das Ergebnis ist ein äusserst strenger, fast schon hermetischer Film, der die Stimmung in den USA während der Nixon-Ära auf beklemmende Art und Weise wiedergibt.»

 

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