Premierenfilm

Mario

CH 2018, 119 min, DCP, Dialekt/D
Regie: Marcel Gisler
Darst.: Max Hubacher, Aaron Altaras, Jessy Moravec, Jürg Plüss, Doro Müggler, Andreas Matti, Scherwin Amini, Fabrizio Borsani, Julian Koechlin, Gabriel Noah Maurer u.a.

«Rosie» (2013), «Electroboy» (2014) und jetzt «Mario»: Der aus Altstätten SG gebürtige Marcel Gisler war in den letzten Jahren sehr produktiv und erfolgreich – dies, nachdem er zuvor während 15 Jahren keinen Kinofilm realisierte. 1999 gewann er mit «F. est un salaud» den Schweizer Filmpreis als bester Spielfilm. Seit jener grossartigen Literaturverfilmung ist Gisler ein Cineast, der sich wie kein anderer Schweizer Filmschaffender in seinen Filmen konsequent mit den Lebenswelten von Homosexuellen auseinandersetzt. So auch in seinem neuesten Film «Mario». Der talentierte U-21-Fussballstürmer Mario Lüthi lebt noch bei seinen Eltern in Thun und ist gerade daran, in die erste Mannschaft der Young Boys aufzusteigen und den Traum einer Profi-Karriere zu verwirklichen. Da kommt neu der Deutsche Leon Saldo in die U-21-Mannschaft, auch er ein Stürmer. Weil der Trainer auch ihn für eine Profikarriere vorsieht und sich Mario und Leon gut verstehen, können sie bald eine Spielerwohnung in Bern beziehen. Schnell wird klar, dass die beiden mehr als nur Freundschaft verbindet, doch allen Beteuerungen zum Trotz ist es für einen jungen Fussballer auch heute noch nicht ratsam, sich zu outen, wenn er Karriere machen will – erst recht nicht, wenn er einen Mannschaftskollegen liebt. Max Hubacher, der einst als «Verdingbub» Furore machte und erst kürzlich in «Lasst die Alten sterben» in einer Hauptrolle zu bewundern war, spielt diesen Mario herzergreifend und mit viel Drive; er zeigt sich auch als fussballerisches Talent. Der deutsche Schauspieler Aaron Altaras steht ihm als Filmpartner Leon darin in nichts nach. Marcel Gisler sagt über seinen Film: «Die grosse Fussballer-Lovestory wurde bis anhin noch nicht fürs Kino verfilmt. Dies gab den Ausschlag, warum ich (…) meinem Drehbuch-Koautor Thomas Hess zusagte, (…) diesen Film zu realisieren. Neben der thematischen Relevanz hatte ich 20 Jahre nach ‹F. est un salaud› grosse Lust, wieder einen Liebesfilm zu drehen. Schon in der klassischen Literatur bewegen uns Liebesgeschichten im Spannungsfeld eines wie auch immer gearteten ‹Liebesverbotes› am meisten. So sah ich die Chance, im gesellschaftlich gegebenen Kontext eines modernen Liebesverbotes eine berührende Geschichte erzählen zu können (…), die ich so realistisch und zeitgemäss wie möglich darzustellen versuchte.»

 

Die Premiere am 24. Februar findet in Anwesenheit des Regisseurs Marcel Gisler statt. Das Gespräch führt der Journalist Marcel Elsener.

 

Reservieren:

Trailer