Premierenfilm

Michelangelo: Love and Death

UK 2017, 91 min, DCP, O/d
Regie: David Bickerstaff
Mitw.: Peter Abrahams, Cristina Acidini, Victoria Avery, Alessandro Cecchi, Martin Gayford, Jonathan Jones, Tania Kovats, Arnold Nesselrath, Francesca Nicoli u.a.

Michelangelo Buonarrotti (1475–1564) gehört bis heute zu den herausragenden, vielseitigsten und produktivsten Künstlerpersönlichkeiten. Er war ein «uomo universale», und obwohl er sich selbst vor allem als Bildhauer sah, ist er auch als Maler, Zeichner, Architekt und Dichter in die Kunst- und Literaturgeschichte eingegangen. Anhand der beiden wichtigsten Quellen, Giorgio Vasaris Künstlervita und der Biografie von Ascanio Condivi, eines Schülers und Mitarbeiters Michelangelos, zeichnet der Film dessen unstetes Leben zwischen Florenz, Rom und Bologna nach, mit all seinen Höhepunkten und Krisen. Nach einer Lehre als Maler in der Werkstatt von Domenico Ghirlandaio in Florenz besuchte Michelangelo eine Bildhauerschule unter dem Patronat von Lorenzo de Medici und lernte durch die florentinischen Renaissance-Humanisten die neuplatonische Philosophie kennen, die sein Denken lebenslang prägte. Selbstbewusst als Künstler und republikanisch gesinnt, überwarf sich Michelangelo oft mit seinen Auftraggebern – vor allem den Päpsten. Viele Arbeiten wurden nicht ausgeführt oder blieben unvollendet. Im Gegensatz dazu ist das charakteristische «non finito» einiger seiner Skulpturen ein bewusster künstlerischer Entscheid. Eine Sensation sind die neuesten Erkenntnisse über die Zuschreibung der sogenannten «Rothschild-Bronzen», die kurzzeitig im Fitzwilliam Museum in Cambridge ausgestellt waren, an Michelangelo. Damit wären diese seine einzigen noch existierenden Bronzefiguren, wobei diese Theorie in Fachkreisen umstritten ist. Eindrücklich und mit herausragenden Detailaufnahmen zeigt der Film die technische Meisterschaft Michelangelos anhand einer Auswahl seiner wichtigsten Werke: die Pietà, der David, die Decken- und Wandmalerei der Sixtinischen Kapelle sowie die Medici-Grabmäler und die Biblioteca Medicea Laurenziana mit ihrer einzigartigen Treppe bei der Kirche San Lorenzo in Florenz. Mit den kompetenten und erhellenden Kommentaren von Expertinnen und Experten lässt sich wunderbar eintauchen in das künstlerische Universum des grossen Michelangelo.

 

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