Hommage an Jeanne Moreau

La notte

IT/FR 1961, 121 min, Digital HD, I/e
Regie: Michelangelo Antonioni
Darst.: Jeanne Moreau, Marcello Mastroianni, Monica Vitti, Bernhard Wicki, Rosy Mazzacurati, Maria Pia Luzi, Guido A. Marsan, Vincenzo Corbella u.a.

Nach einem Besuch bei ihrem todkranken Freund Tommaso begeben sich der erfolgreiche Schriftsteller Giovanni und seine Frau Lidia auf eine Promotionsveranstaltung von Giovannis neuem Buch, die Lidia bald verlässt, um durch die Stadt, respektive durch ihre Erinnerungen zu streifen. Am Abend folgen sie der Einladung eines Industriellen zu einer Party auf dem Land, auf der Giovanni mit der Tochter des Gastgebers flirtet, während Lidia von Tommasos Tod erfährt … Selten wurden Sprachlosigkeit und Desillusionierung so genau seziert wie in diesem grandiosen Drama. Antonioni registriert die feinsten Erschütterungen des Gefühls. In einer eleganten Choreografie von beiläufigen Gesten, Halbsätzen und Blickwechseln inszeniert er eine Psychologie der Geschlechterbeziehungen, wie sie bis dahin so dicht und delikat im Kino noch nicht zu sehen war. Der mit einem grossartigen Ensemble aufwartende Film aus der Blütezeit des italienischen Kinos wurde 1961 u.a. in Berlin mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Die bestechenden Bilder des Kameramannes Gianni Di Venanzo machen «La notte» zu einem der elegantesten und schönsten Filme, den die Sechzigerjahre hervorbrachten. Thomas Allenbach, Leiter des Kino Rex in Bern, charakterisiert die kühle Atmosphäre des Films treffend: «24 Stunden im Leben eines Paares, das gefangen ist in existenzieller Einsamkeit und Sprachlosigkeit, Produkt einer Moderne, die leer ist und krank: Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni umkreisen sich und das Nichts, das ihre Figuren und deren Beziehung ausgehöhlt hat. Schauplatz ist Mailand, das Antonioni als kalte Stadt aus Glas, Stahl und Beton inszeniert. Wie in ‹L’avventura› ist die äussere, melancholisch zerdehnte Handlung auch jetzt wieder blosses Gerüst: Es geht um Gesten, Blicke, Atmosphären, um abwesende Gefühle, eingefroren in Bildern von tödlicher Perfektion.»

 

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