Premierenfilm

Últimos días en La Habana

CU/ES 2016, 93 min, DCP, Sp/d-f
Regie: Fernando Pérez
Darst.: Jorge Martínez, Patricio Wood, Gabriela Ramos, Cristian Jesús Pérez, Coralia Veloz, Carmen Solar, Yailene Sierra, Ana Gloria Buduén u.a.

Der homosexuelle Diego hat Aids im Endstadium und liegt im Bett in seiner winzigen Wohnung in einem Elendsviertel der kubanischen Hauptstadt. Diegos Lebenspartner Miguel arbeitet als Küchenhilfe in einem Restaurant und pflegt in seiner Freizeit den Freund, so gut es geht. Dass Diego bald sterben wird, ist klar, und Miguel hat ohnehin nur ein Ziel: in die USA auswandern. Während er Englisch büffelt und auf den Visumsentscheid der US-Botschaft wartet, tauchen bereits Verwandte von Diego auf, die hoffen, nach seinem Tod die Wohnung übernehmen zu können. Zu ihnen gehört auch eine junge Ausreisserin, eine Nichte Diegos. Mit ihrem Punk-Freund vermag sie die Endzeitstimmung etwas aufzuheitern. Der 1944 in Havanna geborene Fernando Pérez ist seit den 1990ern, seit dem Tod von Tomás Gutiérrez Alea, dem Übervater des kubanischen Kinos, der bedeutendste Cineast des karibischen Inselstaates. Und hierzulande auch der erfolgreichste. Sein herzerwärmendes Kinomärchen «La vida es silbar» von 1998 avancierte mit 120’000 Kinoeintritten zu einem der erfolgreichsten lateinamerikanischen Filme, der je in Schweizer Kinos lief. Trotz dieses Grosserfolgs war seit dem verrätselten Liebesfilm «Madrigal» 2007 bei uns kein neuer Spielfilm des kubanischen Kinomagiers mehr zu sehen. Seine letzten beiden Filme, das Biopic «José Martí: el ojo del canario» (2010) und das Drama «La pared de las palabras» (2014) fanden in der Schweiz keinen Verleih. Mit «Últimos días en La Habana» knüpft Pérez nun thematisch ein Stück weit an seine stärksten Werke, den erwähnten «La vida es silbar» und den Dokumentarfilm «Suite Habana» (2003), an – und zeigt sich auch mit 73 Jahren noch in jugendlicher Frische und Kreativität. «Ein Film, der das Elend der Bewohner in der feindseligen Umgebung eines Armenviertels drastisch zeigt und dennoch keinen Moment schwerfällig wirkt, sondern mit Leichtigkeit den Hauch einer Komödie versprüht. Im Zentrum steht der von einem meisterlichen Jorge Martínez verkörperte Diego, der mit sarkastischem Humor seiner verzweifelten Situation und dem Verlust so vieler moralischer Werte begegnet und so ‹Ultimos días en La Habana› zu einem Werk von grosser innerer Schönheit überhöht.» Marcia Cairo, diariodecuba.com

 

Die Premiere am 5. November findet in Anwesenheit des Regisseurs Fernando Pérez statt. Das Gespräch führt der Publizist und Verleiher Walter Ruggle.

 

Reservieren:

Trailer