European Art Cinema Day

The Square

SE/DE/FR/DK 2017, 142 min, DCP, O/d-f
Regie: Ruben Östlund
Darst.: Claes Bang, Elisabeth Moss, Dominic West, Terry Notary, Christopher Læssø, Sofie Hamilton, Linda Anborg, Emelie Beckius, Peter Diaz, Sarah Giercksky u.a.

Der geschiedene Familienvater Christian ist als Kurator des Stockholmer Museums für Gegenwartskunst ein smarter Typ und gesellschaftlich hoch angesehen. Er hat ein Herz für Migranten, unterstützt karitative Organisationen, teilt sich die Kinderbetreuung mit seiner Ex, fährt ein Elektroauto – und ist mitten in den Vorbereitungen für das nächste Kunstprojekt seines Museums: The Square. Es ist ein Happening mit einem in den Platz vor dem Museum eingelassenen Quadrat, auf dem die Inschrift prangt: «Refugium des Vertrauens und des Wohlwollens. In seiner Mitte haben wir alle die gleichen Rechte und die gleichen Aufgaben». Als Christians Smartphone gestohlen wird und er zwecks Wiederbeschaffung zur Selbsthilfe greift und kurz darauf sich auch noch sein Team bei einer PR-Kampagne für das Square-Projekt im Ton vergreift, bricht eine nette kleine Welt rasch in sich zusammen. Innerhalb von sich überstürzenden Ereignissen entstehen immer absurdere Situationen, die Christian über den Kopf wachsen. Mit ätzendem Humor nimmt sich der schwedische Regisseur Ruben Östlund, der vor zwei Jahren mit dem Lawinendrama «Turist» bei uns Furore machte, eine saturierte bürgerliche Welt vor: Er zeigt, wie wenig es braucht, bis der Schein von Zivilisiertheit erlischt. Moralische Dilemmata standen im Werk des schwedischen Regisseurs, der für «The Square» beim diesjährigen Filmfestival Cannes die Goldene Palme erhielt, schon immer im Zentrum, doch noch nie hat er sie mit einem solch bitterbösen Humor vorgeführt. «Zusammenhänge sind in dieser grandiosen Gesellschaftssatire nicht entscheidend, denn mit ‹The Square› nimmt sich Östlund heraus, einfach mal alles zu verhandeln: den verblasenen Kunstbetrieb, soziale Ungleichheit, die Grenzen von Wohltätigkeit und Mitgefühl. (…) Und dass man sich dabei für einen Trottel wie Christian über fast zweieinhalb Stunden interessiert, ist einer der vielen Erzähl-Stunts, die Östlund gelingen. Er kratzt gehörig an Christians schmucker Fassade, und doch kann man sich im nächsten Moment schon wieder mit ihm identifizieren, wenn ihm die Ereignisse immer heftiger zusetzen. (…) Welche Szenen aufeinanderfolgen und welche Art von Humor Östlund bedient, ist unabsehbar – was den unverschämten Unterhaltungswert eines Films ausmacht, der zum grossen Highlight des Festivals wurde.» Hannah Pilarczyk, Der Spiegel

 

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