Premierenfilm

Doctor Jack

CH/FR 2016, 83 min, DCP, O/d-f
Regie: Benoît Lange, Pierre-Antoine Hiroz
Mitw.: Jack Preger u.a.

Jack Preger steht trotz seiner 87 Jahre jeden Morgen früh auf und geht in den Strassen der bengalischen Metropole Kalkutta seiner Tätigkeit als Arzt für die Armen nach. Bevor der Brite mit jüdischen Wurzeln mit 35 ein Medizinstudium begann, arbeitete er über zehn Jahre als Grossbauer auf einem Hof in Wales. 1972, nach Abschluss seines Studiums, folgt er einem Radio-Aufruf, medizinische und humanitäre Hilfe im vom Unabhängigkeitskrieg verwüsteten Bangladesch zu leisten. Das ungeheure menschliche Leid, das er dort antrifft, darunter zehn Millionen Flüchtlinge, veranlasst ihn, im Land zu bleiben und eine Hilfsorganisation aufzubauen. 1979 schlägt Jack Preger seine Zelte in Kalkutta auf und beginnt, auf der Strasse ambulante medizinische Nothilfe für die Ärmsten der Armen zu leisten. Aus diesen Aktivitäten entsteht Calcutta Rescue, eine NGO, die heute Unterstützungsgruppen in zahlreichen Ländern Europas und den USA hat. In Kalkutta betreibt sie vier Kliniken, zwei Schulen und mehrere Gesundheits- und Entwicklungsprogramme und verbessert so die Lebensbedingungen von Tausenden von Menschen. Der französische Fotograf und Filmemacher Benoît Lange hatte in Asien bereits in verschiedenen humanitären Hilfsprojekten gearbeitet, als er 1989 in Kalkutta Jack Preger kennenlernte. Er begann die Arbeit des unermüdlichen Arztes mit der Kamera zu dokumentieren, realisierte mehrere TV-Dokumentationen und einen Fotoband über Calcutta Rescue. Für «Doctor Jack» tat er sich mit Pierre-Antoine Hiroz zusammen, einem Westschweizer, der längere Zeit weltweit als TV-Reporter tätig war. «Doctor Jack», an dem Lange und Hiroz während mehrerer Jahre gemeinsam arbeiteten, ist ihr erster Kinodokumentarfilm. An den diesjährigen Solothurner Filmtagen gewann er den «Prix du public», den am zweithöchsten dotierten Preis der Filmtage. «‹Doctor Jack› hätte im Grunde genauso gut den ‹Prix de Soleure› gewinnen können, denn der Film erfüllt das Hauptkriterium dieses Preises: Er ist geprägt von einem ausgeprägten Humanismus. Jack Pregers lebenslanges Engagement verfilmten Lange und Hiroz aber nicht als Heiligenlegende, sondern vielmehr als spannendes Porträt eines entschlossenen, starrköpfigen und nicht immer einfachen Mannes.» Michael Sennhauser, srf.ch

 

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