Cinema Italiano

La tenerezza

IT 2017, 103 min, DCP, I/d
Regie: Gianni Amelio
Darst.: Elio Germano, Giovanna Mezzogiorno, Micaela Ramazzotti, Greta Scacchi, Renato Carpentieri, Arturo Muselli, Giuseppe Zeno, Maria Nazionale u.a.

Der pensionierte Rechtsanwalt Lorenzo hat soeben einen Herzinfarkt überlebt. Seit dem Tod seiner Frau lebt er allein und verbittert in einer schönen Altstadtwohnung im Zentrum Neapels. Er ist stets schlechtgelaunt und hat sich einen emotionalen Schutzpanzer zugelegt. Seine erwachsenen Kinder Elena und Saverio haben sich von ihm entfremdet – oder ist es umgekehrt? Im Treppenhaus trifft Lorenzo auf die neue Nachbarin Michela, eine fröhliche junge Frau. Zu seinem eigenen Erstaunen erfreuen ihn die regelmässigen Begegnungen mit ihr, und er freundet sich auch mit ihrem Ehemann, dem norditalienischen Ingenieur Fabio, an und spielt gerne mit ihren Kindern Bianca und Davide. Doch die neue Harmonie ist von kurzer Dauer. Fabios gut kaschierte dunkle Seite führt ins Unglück – und Lorenzo wird sein Leben neu gestalten müssen. Der heute 72-jährige Gianni Amelio gehört zu Italiens bedeutendsten Regisseuren der Gegenwart. Seine Filme, darunter «Porte aperte», «Il ladro di bambini«, «Lamerica» und «Così ridevano», wurden mehrfach ausgezeichnet. «Da ist die Angst, nicht geliebt zu werden, vor allem aber jene, nicht lieben zu können. Da sind die Kraft und die Zerbrechlichkeit der Gefühle, die häufig irrational, grausam oder geheimnisvoll sind und uns in Konflikte mit anderen und mit uns selbst stürzen. Gianni Amelios Film ist eine persönlich gefärbte Aufarbeitung des Romans ‹La tentazione di essere felici› von Lorenzo Marone, in welcher der Regisseur die Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern reflektiert. Wie in seinen anderen Filmen geht es auch hier um den schwierigen Dialog der Generationen, über den Amelio seine eigenen Erfahrungen als Sohn (sein Vater lebte weit entfernt in Argentinien) und als Elternteil (eines Adoptivkinds) aufgreift. ‹La tenerezza› ist vielleicht der unruhigste seiner bisherigen Filme. Er hat den gleichen Charme wie das Lied im Vorspann: ‹Mia Fora Thymamai›, das die Griechin Arleta in den Sechzigerjahren sang. Kein Ohrwurm, aber ein Lied von jener Kraft, die Tore zu einer geheimnisvollen Welt voller Poesie öffnet.» Alessandra De Luca, Avvenire

 

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