Premierenfilm

Un sac de billes

FR/CA/CZ 2017, 110 min, DCP, F/d
Regie: Christian Duguay
Darst.: Dorian Le Clech, Batyste Fleurial, Patrick Bruel, Elsa Zylberstein, Bernard Campan, Kev Adams, Christian Clavier, César Domboy u.a.

Paris, 1941. Weil es in der besetzten Hauptstadt zu gefährlich geworden ist, plant die jüdische Familie Joffo die Flucht nach Südfrankreich, das noch nicht in deutscher Hand ist. Eine gemeinsame Reise wäre zu auffällig, daher schicken die Eltern den zehnjährigen Joseph und seinen älteren Bruder Maurice allein auf den Weg. Ein gefährliches Abenteuer erwartet die Buben, denn niemand darf erfahren, dass sie Juden sind. Und auch wenn es ihnen ein ums andere Mal gelingt, den Nazis zu entkommen, ist ungewiss, ob sie an ihr Ziel gelangen und ob auch ihrer restlichen Familie die Flucht in den Süden gelingt. «Un sac de billes» basiert auf dem gleichnamigen Debütroman des französischen Autors Joseph Joffo, den dieser 1973 veröffentlichte. Obwohl in Romanform geschrieben, ist das Werk die Autobiografie des Schriftstellers: Als Joseph Joffo zehn Jahre alt war, gab sein Vater ihm und seinem Bruder je 5000 Francs und die Anweisung, aus Paris zu fliehen und sich mit dem Zug, per Bus und zu Fuss an die Mittelmeerküste nach Menton durchzuschlagen, wo ihre Brüder Henri und Albert bereits in Sicherheit waren. Joseph Joffos Lebensbericht gehört in Frankreich zur Schullektüre und wurde 1975 von Jacques Doillon bereits einmal verfilmt. Die Neuverfilmung des kanadischen Regisseurs Christian Duguay besticht durch die Leistungen der beiden jungen Hauptdarsteller Dorian Le Clech und Batyste Fleurial, die ohne Probleme neben ihren renommierten Kollegen Patrick Bruel («Un secret») und Christian Clavier («Monsieur Claude und seine Töchter») bestehen. «Bewegend: Diese zweite Verfilmung des 1973 erschienenen Romans von Joseph Joffo ist einfach, direkt und nah am Original. Dank einer gelungenen Umsetzung und einem exzellenten Ensemble verleiht der Kanadier Christian Duguay einem Plot Lebendigkeit und Emotionalität, der leicht in Klischees und Allgemeinplätzen hätte versinken können. Vor allem aber ist dieses Porträt eines Frankreichs, das kollaboriert hat, aktueller denn je: Das Biest ist nicht tot. Daran erinnert der Film, und dies erst noch auf anmutige Weise.» François Forestier, Le Nouvel Observateur

 

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