Cinema Italiano

Lea

IT 2015, 95 min, DCP, I/d
Regie: Marco Tullio Giordana
Darst.: Vanessa Scalera, Linda Caridi, Alessio Praticò, Mauro Conte, Antonio Pennarella, Diego Ribon, Matilde Pierna, Bruno Torrisi u.a.

Lea Garofalo ist in einer kriminellen Familie aufgewachsen. Auch Carlos Familie – er ist der Vater ihrer Tochter Denise – gehört zu einem Clan der kalabrischen Mafia, der ’Ndrangheta, der vor allem in Mailand aktiv ist. Lea folgt ihm mit Denise dorthin, doch bald wird die Situation für sie unerträglich – auch wegen Denise, für die sie sich ein freies Leben ohne Gewalt, Lügen und Angst wünscht. Lea beschliesst, auszusteigen und mit der Justiz zusammenzuarbeiten; sie wird mit ihrer Tochter unter strengen Zeugenschutz gestellt. Um der Rache ihrer Familie zu entgehen, muss Lea mehrfach ihren Namen und Aufenthaltsort ändern. Die aufwändige Bürokratie erschwert ihr Leben zusätzlich; plötzlich wird ihr der Schutz entzogen, und sie steht ohne Geld und Arbeit da. Aus Sorge um Denise bittet sie Carlo um Hilfe, was sich als fataler Fehler erweist … Der Film basiert wie alle Filme des 1950 in Mailand geborenen Regisseurs Marco Tullio Giordana auf einer wahren Begebenheit. Für sein Spielfilmdebüt «Maledetti vi amerò» gewann er 1980 den Goldenen Leoparden am Filmfestival Locarno; sein Film «I cento passi» über den Politiker und Anti-Mafia-Kämpfer Giuseppe «Peppino» Impastato wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. «Lea Garofalos Geschichte hat mich tief beeindruckt. Es ist keine Opfergeschichte, sondern die Geschichte einer Frau, die in sich selbst die Kraft findet, zu reagieren und zu kämpfen. (…) Lea ist eine jener Persönlichkeiten, die mir immer gefallen haben: unnachgiebig und rebellisch. Denn die einzige Hoffnung, in eine Struktur wie jene der ’Ndrangheta einzudringen, besteht darin, ihre Macht vollständig zu zerpflücken. Dies ermöglichen Frauen, die nicht mehr die treuen Hüterinnen der mafiösen Traditionen sein wollen. Ich frage mich, ob auch ein Mann Leas Entscheidung hätte treffen können. Ich denke nicht. Der im Film dargestellte Fall konnte nur einer Frau widerfahren, weil die Mutterschaft für jede Frau der Beginn eines neuen Lebens ist und weil der Wunsch, dem Kind eine bessere Welt zu schenken, für sie stärker ist als alles andere.» Marco Tullio Giordana

 

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