Joaquin Phoenix – Spezialist für abgründige Seelen

Joker

US 2019, 122 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Todd Phillips
Darst.: Joaquin Phoenix, Frances Conroy, Zazie Beetz, Robert De Niro, Brett Cullen, Shea Whigham, Bill Camp, Leigh Gill, Glenn Fleshler, Josh Pais, Rocco Luna u.a.

Arthur Fleck ist ein sozial isolierter Mann, er lebt noch bei seiner alternden Mutter und träumt von einer Karriere als Stand-up-Comedian. Sein bester Witz: «Wenn ich früher erzählt habe, ich wolle Komiker werden, haben alle immer gelacht. Wenn ich jetzt auf der Bühne stehe, lacht keiner mehr!» Arthur hat selbst wenig Grund zum Lachen. Er muss wöchentlich zu einer Sozialarbeiterin, um seine Medikamente abzuholen. Sein Leben ist trostlos; als trauriger Clown muss er ständig damit rechnen, schikaniert oder verprügelt zu werden. Schliesslich führen mehrere Vorfälle zum Nervenzusammenbruch des mental fragilen Mannes: Er verliert seinen Job, der Sozialdienst schliesst, und seine Mutter erleidet einen Schlaganfall. Als er daraufhin in der U-Bahn von drei reichen Schnöseln drangsaliert wird, zückt er eine Waffe und erschiesst sie. Sie werden nicht die einzigen Opfer von Arthur bleiben, der sich bald Joker nennen wird. Der Joker ist einer der berühmtesten Bösewichte des DC-Comic-Universums, er wurde in den «Batman»-Verfilmungen unter anderem von Jack Nicholson und Heath Ledger verkörpert. Hier erhält er mit einem eigenständigen Film eine düstere Vorgeschichte. Drehbuchautor und Regisseur Todd Phillips verortet die Handlung im bekannten, fiktiven Gotham City, doch erinnern die Stadt und dieser Joker insbesondere an das New York der 1980er-Jahre von Martin Scorsese und dessen «Taxi Driver» und «The King of Comedy», auf die es in «Joker» zahlreiche Verweise gibt. Dazu passt, dass Scorseses Hauptdarsteller Robert De Niro hier nun als Idol und Gegenspieler von Arthur Fleck auftritt. «Joker» wurde von der Kritik zwar kontrovers aufgenommen, aber mit Dutzenden Filmpreisen ausgezeichnet, darunter einem Oscar für Joaquin Phoenix. Der Schauspieler hat sehr viel Lob erhalten, beispielsweise von Barbara Schweizerhof in epd Film: «Phoenix liefert einen sowohl schillernden als auch zurückhaltenden Auftritt, der sich in seiner Mischung aus Kläglichkeit und Gewaltbereitschaft als grandiose Gratwanderung zwischen Opfer- und Täterstatus nachhaltig einprägt und den bisherigen Interpretationen der Joker-Figur durch Heath Ledger und Jack Nicholson etwas Eigenständiges hinzufügt.»

 

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