Architektur im Film

Prospettiva Olivetti

IT 2020, 88 Min., DCP, I/E/d, nicht eingestuft
Regie: Davide Maffei
Mitw.: Pier Paride Vidari, José Manual Aguirre, Angela Zorzi, Klaus Vorhauer, Alberto Galardi, Edward Cullinan, Carlo Cappai, Maria Alexandra Segantini u.a.

In «Prospettiva Olivetti» begibt sich der italienische Autor und Regisseur Davide Maffei auf Spurensuche des Phänomens Olivetti und legt seinen Schwerpunkt darauf, wie es dem Unternehmen nach dem plötzlichen Tod von Adriano Olivetti 1960 gelingt, mit einem neuen Team die Tradition der Corporate Identity in Design und Architektur weiterzuführen. Mit Olivetti entwickelte sich in der kleinen Provinzstadt Ivrea nördlich von Turin eine neue Industriestadt mit einer grossen Fabrik, Verwaltungs- und Wohngebäuden sowie sozialen Einrichtungen, die – als aussergewöhnliches Zeugnis einer modernen Vision des Zusammenspiels von Industrie und Architektur – 2018 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Adriano Olivetti hatte 1932 die Leitung des Unternehmens von seinem Vater Camillo übernommen und es mit einer unkonventionellen Unternehmenspolitik, sozialem Engagement und technischen Innovationen in wenigen Jahren zum Erfolg geführt. Ausschlaggebend für den Erfolg war vor allem auch das hohe gestalterische Niveau der Produkte, die zu den Meilensteinen des Industriedesigns zählen und sich heute in der Sammlung des MoMA in New York befinden. Es waren die Designer Ettore Sottsass in den späten 1960er-Jahren und Mario Bellini in den 1980er-Jahren, die diese Tradition weiterführten. Weltweit Furore machte Olivetti auch mit der Gestaltung seiner Verkaufsräume; so zeichnete Carlo Scarpa für den Laden in Venedig verantwortlich. Mit der Gestaltung der Niederlassungen und Schulungszentren im Ausland wurden lokale Architekten betraut, wie Egon Eiermann in Frankfurt, James Stirling und Edward Cullinan in Grossbritannien, Louis I. Kahn in Harrisburg (Pennsylvania), Richard Meier in Tarrytown (New York) und Kenzo Tange mit der Niederlassung in Yokohama. All dies ermöglichte die fortschrittliche Firmenphilosophie Adriano Olivettis, der seine visionäre Idee der «comunità» – ein sozialpolitischer und kulturell progressiver Gesellschaftsentwurf – vor allem in der Architektur verwirklicht sah.

 

Am 25. April führt die Architektin Katia Accossato in den Film ein. In Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz.

 

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Einführung am 25. April durch Katia Accossato.
Trailer