Die Verpassten

Madres paralelas

ES/FR 2021, 123 Min., DCP, Sp/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Penélope Cruz, Milena Smit, Israel Elejalde, Aitana Sánchez-Gijón, Rossy de Palma, Julieta Serrano, Daniela Santiago, Ainhoa Santamaría, Adelfa Calvo, Inma Ochoa u.a.

Die Werbefotografin Janis und die Schülerin Ana, die beide ungeplant schwanger geworden sind, bringen in einer Madrider Entbindungsklinik ihre Babys zur Welt. Vor dem Austritt tauschen die Frauen ihre Telefonnummern aus, verlieren sich dann aber aus den Augen. Als sich ihre Wege später wieder kreuzen, verlieben sie sich ineinander. Janis hat inzwischen wieder Kontakt zu Arturo, dem Kindsvater. Dieser ist forensischer Anthropologe und will ihr bei der Suche nach den sterblichen Überresten ihres Urgrossvaters helfen, der im spanischen Bürgerkrieg von Faschisten erschossen und an einem unbekannten Ort verscharrt wurde … In seinem 22. Spielfilm beschäftigt sich Pedro Almodóvar zum ersten Mal mit der traumatischen Vergangenheit Spaniens und der wenig aufgearbeiteten Geschichte von Bürgerkrieg und Diktatur. Einmal mehr ist es ein Werk mit einer schwindelerregend komplexen Geschichte, welche die Stärke, die Solidarität und die Liebe von Frauen feiert. «Madres paralelas» eröffnete 2021 das Filmfestival von Venedig, wo Hauptdarstellerin Penélope Cruz mit ihrem siebten Almodóvar-Film den Schauspielpreis erhielt. Ihre Filmpartnerin, die 24-jährige Newcomerin Milena Smit, ist eine Entdeckung; es ist ihre zweite Rolle in einem Kinospielfilm. Rüdiger Suchsland schreibt auf artechock.de: «‹Madres paralelas› unterstreicht die Bedeutung der Bewahrung des historischen Gedächtnisses für die Herausbildung eines kollektiven Bewusstseins und scheut sich nicht vor politischen Seitenhieben. Die Tatsache, dass die Protagonistin Janis sich in ihrem Berufsleben als bekannte Fotografin in der glamourösen Modewelt bewegt, gibt dem Film zugleich Gelegenheit zur Leichtigkeit. Wir erleben die Schauwerte und die unmittelbare Sinnlichkeit, wie sie der Regisseur so liebt: schöne, originelle Menschen, die ein libertäres Leben führen. Mit seinen schrillen Typen, seinen kunterbunten Kulissen, melodramatischer Musik und Gesten ‹over the top› ist das wieder ‹typisch Almodóvar›. Am Ende ist dieser virtuos erzählte Film eine weitere Hommage an die Frauen, aber auch an die Wurzeln, die wir alle in unseren Vorfahren, unserer Geschichte, in uns tragen, und an all die Auswirkungen, die dieses Erbe für unsere Persönlichkeit, unsere Träume und Ambitionen hat.»

 

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