Premierenfilm

Maison de retraite

FR/CH 2022, 97 Min., DCP, F/d, ab 10 Jahren
Regie: Thomas Gilou
Darst.: Kev Adams, Gérard Depardieu, Daniel Prévost, Mylène Demongeot, Jean-Luc Bideau, Liliane Rovère, Firmine Richard, Marthe Villalonga, Antoine Duléry, Stan Wawrinka u.a.

Milann Rousseau ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat sein bisheriges Leben verpennt. Zwar hat der junge Mann gerade wieder einmal versucht, daran etwas zu ändern, und eine Stelle als Supermarktkassierer gefunden. Doch unglückliche Umstände, verbunden mit seinem aufbrausenden Temperament, bringen ihn erneut mit dem Gesetz in Konflikt. Der Anwalt Samy, ein Freund aus Kindertagen, kann ihn zwar vor dem Gefängnis bewahren, doch die 300 Stunden Sozialdienst in einem Altersheim sind für Milann eine ebenso harte Strafe. Da helfen auch Groucho Marx’ geflügelte Worte nicht, die Regisseur Thomas Gilou seiner Komödie als Motto voranstellt: In jedem alten Menschen steckt ein junger, der sich fragt, was passiert ist. Von einer toughen, afrikanischstämmigen Pflegerin wird Milann in seine Arbeit eingeführt und mit den Eigenheiten seiner greisen Schützlinge vertraut gemacht. Unter diesen sticht der bullige Lino Vartan besonders hervor. Der ehemalige Profiboxer ist dem jungen Hilfspfleger zunächst nicht ganz geheuer, doch bald freunden sich die beiden miteinander an. Lino lehrt ihn, wie man sich verteidigt, und mit dem neu gewonnenen Selbstbewusstsein stellt sich Milann nun dem gestrengen Altersheimleiter Alfred de Gonzague entgegen, der die bedauernswerten Alten «zu deren Sicherheit» wie in einem Hochsicherheitsgefängnis hält. Der französische Komödiant Kev Adams hat gemeinsam mit dem Autor Romain Lévy das Drehbuch zu «Maison de retraite» verfasst und spielt auch gleich Milanns Part. In Gérard Depardieu, der hier alle Register seines komödiantischen Könnens zieht, hat Kev Adams einen in jeder Hinsicht gewichtigen Filmpartner. Der mittlerweile 73-jährige Depardieu, dessen Filmografie gemäss der Branchenbibel International Movie Database mittlerweile 248 Titel umfasst, läuft hier wieder einmal so zu Hochform auf, dass man geneigt ist, all seine Fehltritte und Skandale der letzten Zeit zu vergessen. Auch die Schweiz ist schauspielerisch prominent vertreten: Jean-Luc Bideau spielt das, was er am besten kann: einen Bühnenschauspieler. Und Tennisstar Stan Wawrinka, der verletzungsbedingt pausieren musste, hat den Film mitproduziert und ist in einer kleinen Nebenrolle als Bürgermeister zu sehen.

 

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