Die magischen Welten des Daniel Schmid

Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz

CH/DE/AT 1999, 108 Min., DCP, D/Dialekt, ab 12 Jahren
Regie: Daniel Schmid
Darst.: Elena Panova, Geraldine Chaplin, Martin Benrath, Ulrich Noethen, Stefan Kurt, Hanspeter Müller-Drossaart, Peter Simonischek, Stefan Gubser u.a.

Die schöne Irina, ein russisches Callgirl aus der Industriestadt Elektrostal, verlässt ihre Heimat, um in der Schweiz ihr Glück zu suchen. Begeistert vom märchenhaften Alpenland und den sich ihr eröffnenden finanziellen Möglichkeiten, bemüht sie sich schon bald um die Einbürgerung – und gerät dabei an ein zwielichtiges Paar: Die offiziell als Modedesignerin auftretende Charlotte De und der Anwalt Dr. Waldvogel erkennen das Potenzial der leicht naiv wirkenden Schönheit und vermitteln sie erfolgreich an einen exklusiven, rasch wachsenden Kundenkreis aus Politik, Wirtschaft und Militär. Im fernen Russland verfolgt der Familienclan derweil aufmerksam den Aufstieg der Tochter und bereitet sich auf einen baldigen Umzug in die Schweiz vor. Doch Irina wird ohne ihr Wissen als «Informantin» eingesetzt und gerät immer mehr in ein für sie völlig undurchsichtiges Gewirr von Interessengruppen. Durch den drohenden Landesverweis in die Enge getrieben, erfindet sie dubiose Geschichten über ihre Kunden, die sich später als wahr herausstellen, und löst schliesslich den Staatsstreich einer längst vergessenen Geheimarmee unter Altdivisionär Sturzenegger aus … «Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz» nach dem Originaldrehbuch von Martin Suter ist Daniel Schmids letzter fertiggestellter Film, eine groteske «Alpenoperette» und zugleich eine aberwitzig-surreale Liebeserklärung an seine Heimat. Wieder gelingt es Daniel Schmid, ein grossartiges Ensemble zu versammeln, um seine Geschichte zu erzählen; die Hauptdarstellerin Elena Panova als Irina ist eine echte Entdeckung. Christoph Egger schreibt in der NZZ: «Das Ereignis des Films ist seine Hauptdarstellerin, die junge, 1977 in Archangelsk geborene Elena Panova. Wie sie, ohne ein Wort davon zu verstehen, Deutsch spricht und – dies vor allem – Dialekt singt, ist umwerfend. Wie sie hinreissend kitschig ‹Margritli, I lieb di› singt, halb unschuldig, halb lasziv ‹Luegit vo Bärg und Tal› als erotisches Zauberlied interpretiert oder à la Lola Lola aus dem Blauen Engel leicht jazzig ‹Übere Gotthard flüged Bräme› zum Swingen bringt, ist geradezu hitverdächtig.»

 

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