Premierenfilm

Zürcher Tagebuch

CH 2020, 100 min, DCP, Dialekt, ab 6 Jahren
Regie: Stefan Haupt
Mitw.: Thalia Haupt, Symi Haupt, Melina Haupt, Alexis Haupt, Barbara Weber, Flavia Kleiner, Muzafar Shafai, Tim Guldimann, Hansi Voigt, Jacqueline Badran u.a.

Wie will ich leben? Was ist mir wirklich wichtig? Wohin bewegt sich unser Leben? Derartige Fragen stellte sich der Zürcher Regisseur Stefan Haupt (*1961) in den letzten Jahren immer häufiger. Dies vor allem, nachdem ein Film über die Finanzkrise von 2008 in der Recherchephase steckenblieb und er sich eingestehen musste: Ich bin kein investigativer Wirtschaftsjournalist, und vielleicht fehlt mir auch einfach die Kraft, um hier den Durchblick zu gewinnen. Doch Haupts Wut darüber, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden, blieb und er beschloss, einen Filmessay in Form eines Tagebuchs zu realisieren. Beginnend im Januar 2016 und endend im März 2020 integriert «Zürcher Tagebuch» politische Ereignisse wie Flüchtlingskrise, Klimademos oder den Frauenstreik und verbindet sie mit Reflexionen, gesprochen von Hanspeter Müller-Drossaart, und poetisch fliessenden Aufnahmen von Kameramann Lutz Konermann. Dazu lässt Stefan Haupt unzählige Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zu Wort kommen. Neben seinen vier Kindern, seinen Eltern und seiner Grossmutter, gehören einfache Leute dazu, wie etwa ein Surprise-Strassenverkäufer oder ein afghanischer Flüchtling, aber auch einige Prominente wie die SP-Politiker Tim Guldimann und Jacqueline Badran oder der Journalist Hansi Voigt. 16 Jahre nach dem kollektiven Essayfilm «Downtown Switzerland», den Stefan Haupt 2004 zusammen mit Fredi M. Murer, Kaspar Kasics und dem mittlerweile verstorbenen Christian Davi realisiert hatte, wirkt «Zürcher Tagebuch» ein Stück weit wie eine radikal subjektive Fortsetzung jener filmischen Spurensuche über ein sich veränderndes politisches Klima in der grössten Schweizer Stadt. Auf der-andere-film.ch heisst es: «Bewegt und bewegend: Das ‹Zürcher Tagebuch› von Stefan Haupt, persönlich und zugleich gesellschaftlich verankert, ist vielleicht das schönste Tagebuch einer Stadt, einer Zeit und einer Person, die Orientierung sucht, sich sorgt und zweifelt.»

 

Die Premiere am 5. November findet in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Haupt statt. Das Gespräch führt der Filmjournalist Matthias Lerf.

 

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